Es wollt ein Mann ın seine Heimat reisen
1. Es wollt’ ein Mann in seine Heimat reisen, er sehnte sich nach
seinem Weib und Kind. Da mußte er den finstern Wald durch-
schreiten, als plötzlich ihn ein Räuber überfiel.
2. Gib her dein Geld, dein Leben mußt du lassen, gib her dein
Geld, dein Leben ist dahin! Sonst werd’ ich dich mit meinem
Dolch durchbohren, ich mart’re dich, weil ich ein Räuber
bin.
3. Mein Geld, mein Geld, das kann ich dir nicht geben, ich öffne
ja von selber meine Brust! Hier ist das Bild von meiner sel’gen
Mutter, sie gab es mir als letzten Abschiedsgruß.
4. Da fiel der Räuber plötzlich vor ihm nieder, verzeih”, ver-
zeih’, dein Bruder steht vor dir! Zwölf Jahre sind’s, seitdem wir
uns gesehen, und jetzt muß ich als Räuber vor dir steh’n.
5. Komm heim zu mir, du vielgeliebter Bruder, steh auf, steh
auf, du vielgeliebtes Herz! Dort wirst du eine bessere Heimat
finden und brauchst nicht mehr als Räuber vor mir stehn.