Volltext: Aus den Archiven des Fürstentums Liechtenstein

— 79 — gen zu wahrer Urkund und ganzer und steter Sicherheit gebe ich den Käufern und ihren Erben und Nachkommen diesen mit meinem eige- nen, angehängten Siegel besiegelten Brief. Dies geschah in Feld- k i r c h, und auch der Brief wurde in Feldkirch gegeben, am Abend vor dem Fest des heiligen Apostels Thomas, vor Weihnachten in dem Jahr 1371 nach Christi Geburt. Abschrift: Gemeindearchiv Balzers, «Gemeinds-Marken-Buch». Ur- kunden-Abschriftenband von Johann Bapt. Vogt, Lehrer, aus dem Jahre 1841. 46 X 30 cm, fol. 63. (Vgl. die Ausführungen zur Archivgeschichte in diesem Band). «Ein und zwanzigster Brief / Dieser Brief, der im uralten Archiv zu Schaan vorgefunden wurde, enthält ei - /nige Rechtsamen, welche sich auf die Alpen Guschg und Guschgfiel bezichen und / schreibt sich her vom Jahre /1371». Dann folgt die Abschrift des Briefes. — Eine zweite Abschrift befand sich im ehemaligen Schlossarchiv: «Copia Lehenbrieffs denn Walssern Güsch undt Güschgefiel / de anno 1371. Zünss 17 
fl». Eintrag im «Repertorium der im Hochfürstlichen Schloss / Höchen Lichtensteinischen Archiv Befindtlichen Docümenten, Acten, ündt schrifften». II. 30. Druck: JbL. 1902, 125 ff. (Büchel). Rege sten : KB. 260; JbL. 1908, 109 (Schädler); Klenze v., 13 (zum Teil irrige Interpretation und falsche Wiedergabe). Literatur : JbL.-1902, 125, 127, 160, 162 ff., 174, 185 ff. (Büchel); JbL. 1906, 65 (Urbar); JbL. 1909, 106 f. (Büchel); JbL. 1924, 77 ff. (Büchel); JbL. 1935, 13 (Diebolder). Zur Abschrift: Ursprünglich gehörten die Alpen Guschg und Guschgfiel zum Kirchspiel Frastanz in der Herrschaft Sonnenberg, die seit • 1342 Mai 3. zur Grafschaft Vaduz gehörte, wie das auch aus der Bestätigung der Teilungsurkunde von 1355 Mai 21. erhellt (LUB. III, 207 ff.; LUB. 1/3, 138 ff.). Von Frastanz aus bestand die Zufahrtsmöglichkeit zur Alp. So hatten die Frastanzer das Alpgebiet von Guschg und Guschgfiel zu Lehen und verkauf- ten einen Teil ihrer Rechte an die Schaaner (vgl. die Urkunde von 1361 April 20. in diesem Band). Den übrigen Teil vom alten Guschg erwarben 1371 Dezem- ber 20. einige Walser am Triesnerberg, wie die vorliegende Urkunde zeigt. Dabei handelt es sich um das heutige Güschgle (auch Walser-Guschg) und Guschgfiel und (sehr wahrscheinlich auch) um die Matta-Alp. Die Alpe Güschgle erstand zwischen 1507 und 1562 die Alpgenossenschaft Mals (JbL. 1902, 127 (Büchel); JbL. 1924, 80 (Büchel). Guschgfiel aber erhielten wieder die Frastan- zer. Danach besassen zu Ende des 16. Jahrhunderts und im 17. Jahrhundert die Schaaner Guschg (seit 1361), die Mälser Güschgle (vor 1562) und die Frastanzer Guschgfiel.
	        

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