Volltext: Aus den Archiven zu St. Gallen

— 52 — zugehen versuchen wollte, so soll er doppelt so viel zahlen, als diese Urkunde enthält, und dem Richter ein Pfund Silbers, und diese Ur- kunde soll fest bestehen bleiben. Die Urkunde wurde gemacht im Dorfe .... no7 , im 1. Kaiserjahre Arnulfs, am 7. Oktober, in Gegen- wart von Zeugen. Zeichen des Merohald, der verlangte, dass diese Ur- kunde gemacht werde. Zeichen des Domnicus3, Lidorius, Roto, Estai- colfus, Prestantius, Vigilius, nochmals Domnicus Zeugen. Und so habe ich Johannes, Priester, auf Geheiss geschrieben. Original Stifts-Archiv St. Gallen IV. 395. Vorn kalziniertes Pergament 28 I 26,5 X 9,7 f 9,2 cm. Unregelmässig geschnitten, fleckig, unten am rechten Rande abgerissen und mit Papier verklebt. Vorlinierung nicht ersichtlich. Zeilenführung nicht ganz gerade, kein Rand. Von Priester Johannes nach der Art der subjektiven rätoromanischen Schenkungsurkunde in runder karolingischer Minuskel räto-romanischer Art verfasst und geschrieben. — Rückseits rechts stehen quer 8 ausgelöschte Zeilen, ebenfalls in karolingischer Minuskel, die bei der Zuschneidung unserer Urkunde vorn teils abgeschnitten wurden. Von moderner Hand steht: K. 30 / Cl. 3. eist. 1 dann arca M. ferner B 9. und suh Arnulpho. Druck: Traditiones monasterii S. Galli (s. 17) S. 376 n. 648 (zu 888): Wartmann, Urkundenbuch der Abtei St. Gallen II (1866) n. 707 (zu 896). Regesten: Hidber, Schweiz. Urkundenregister I (1863) n. 889; Re- chenschaftsbericht des Landesmuseumsvereins für Vorarlberg 39 (1900) S. 82; Helbok, Regesten von Vorarlberg und Liechtenstein (1920) n. 112 (zu 896); Kaiser-Büchel, Geschichte des Fürstentums Liechtenstein (1923) S. 60. Zur Ortskunde: Die ecelesia sancti Saluatoris et sancti Zenonis ad Roncalem suchte Bergmann, Beiträge zu einer kritischen Geschichte Vorarlbergs (1853) 160 zu Rungüll bei Schlins. Wartmann a. a. O. Anm. 2 deutet nebst Rungeh bei Göfis aber auch schon auf Ruggell. Andere zitieren noch Raggal und Runggelin bei Bludenz, die aber schon von S. Müller, Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees 60 (1932/3) S. 81 zurückgewiesen wurden. Es sind hier n. 4 von 820 und n. 12 von ca 882 — 896 beizuziehen. Verschiedene Priester beurkunden in n. 12, dass sie geben ad eeclesiam sancti Saluatoris alpe rjue uocatur in eampo Mauri. Dieses in eampo Mauri hat man nach Baumann, Geschichte des Allgäus I (1881) S. 339 mit Campemaur = Morein im Vintschgau verglichen, wo es viele St. Zeno Kirchen gebe (Helbok, Reg. 113 Anm. 3). Dagegen spricht aber ganz entschieden das Vorkommen des hiesigen Kanzlers Eberulf (vgl. n. 10). Kaiser-Büchel, S. 60 vermutet den Kamor. Auch Robert von Planta denkt einmal an die Alp Kamor. Doch weisen die Zusammenhänge ein- deutig auf Ruggell und Mauren. R. v. Planta sagt bei Helbok, Reg., Exkurs p. 107 anlässlich dieser Urkunde selbst: «Der Ort Roneale, wo die Kirche S. Sal- vator und Zeno lag, mag am ehesten = Ruggell westlich Feldkirch am Rhein
	        

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