Volltext: LUB, 1. Teil, 1. Band (830-1416), Aus dem bischöflichen Archiv zu Chur und aus dem Archiv Pfävers [!] in St. Gallen

136. Auszug. Feldkirch, 1385 November 13. Graf Rudolf von Montfort, Herr zu Feldkirch, schenkt dem Domkapitel von Chur 1000 Gulden, angewiesen sowohl zu seinen Lebzeiten als auch nach seinem Tode auf seine Fahrhabe auf jähr- lich zehn Saum Weins aus Weinbergen zu Malans, genannt Ratitzsch, Schellenberger und Mongön. . . . vff die drie wingarten ze malanns gelegen der 
ain ist genant Ratitzsch, der / ander Schellenberger, der dritt M o n g 6 n . . . Original im Bischöflichen Archiv Chur. Perg. 40,6 X 22,5 cm, fleckig. Gotische Kursive. Vorlinierung nicht ersichtlich. Beranderung durch Umbiegung markiert. Unten 5 cm breite Plica, woran in je drei Einschnitten die zwei Siegel an Pergamentstreifen hingen. Das Siegel des Rudolf von Montfort-Feld- kirch fehlt. Rechts das Siegel der Stadt Feldkirch, «f SIGILLVM. CIVITATIS . . . TKIRCH» (am Rand beschädigt). Längsbild einer dreischiffigen Kirche ohne sichtbare Apsis. Das sichtbare Seitenschiff zeigt 5 einfache gotische Fenster, das überhöhte Mittelschiff 4 ebensolche Doppelfenster. Der Spitz- helmturm steht an der Chorstelle. Heraldisch links davon gotischer Spitz- schild mit Montforterfahne. Das Ganze rund, Durchmesser 6,2 cm. Rückver- merk des 14. Jht.: «Donacio .M. florenorum capitulo a dno. Ruodolfo de Monteforti.» Von der Hand des Schreibers des Cart. A aus der Mitte des 15. Jht.: «Donacio Mille florenorum a Comite Ruodolfo de Montfort. H. xx». Abschrift im Cartularium magnum A., fol. 283, des Bischöflichen Archivs Chur, unter den Rubriken: «Jn ciuitate Veldkirch. et. in. confinibus. eius.» und «Quod Comes Ruodolfus de Montfort dns jn Veltkilch. donauit Capitulo Curiensi / Mille florenos. aut annui Census pro tanta quantitate. de pluribus bonis infra contentis / annuatim recipere. / H. 20». Auszug. Mohr, Codex diplomaticus IV. n. 86. Bedeutung. Vorab wird ein Weinberg «Schellenberger» genannt. Man könnte zuerst versucht sein, das Malans, in welchem die Weinberge liegen, in der Nähe von Feldkirch zu suchen, am Schellenberg. Ein Malans gibt es in der Gemeinde Eschen, heute ufm Malanser, Malanserbüchel ge- heissen (Grundsteuerkataster XII, XVIII). Ein Mangen findet sich in der- selben Gemeinde (Kataster I). Ein Raditscb befindet sich in Vaduz, wo ur- kundlich Weinberge bezeugt sind (vgl. J. Ospelt, Jahrbuch des Hist. Vereins Liechtenstein 1911, S. 72, 86). Diese Punkte liegen also nicht alle in Malans, wie es unsere Urkunde will. Im Bündnerischen Malans hingegen fehlt zwar sonst Ratitsch, sind aber 1507 Weinberge zu Malgon und heute solche zu Schellaberg bezeugt (vgl. Planta-Schorta, Rätisches Namenbuch I, S. 305 und 306). Der Weinberg Schellenberg in Chur kommt nicht in Frage, da dieser im 14. Jht. noch nicht bezeugt ist und da hier die andern Ortsnamen fehlen. 1 9
	        

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