Volltext: LUB, 1. Teil, 1. Band (830-1416), Aus dem bischöflichen Archiv zu Chur und aus dem Archiv Pfävers [!] in St. Gallen

104. Ortenstein1, 1343 Juli 18. Graf Rudolf von Werdenberg-Sargans vergleicht sich auf Ver- mittlung des Abtes von Pfävers2 und des Meiers Hartmann von Windegg3 mit geinen Oheimen von Rhäzüns4, insbesondere in Sachen des Streites um Friberg5, und gelobt dabei seinen Oheim Heinrich von Rhäzüns und den von Rietberg6 frei zu lassen, während er von der Gegenpartei verlangt: «Si sond oech7 minen Bruder (den Grafen Hartmann von Vaduz) von Jnen oech7 ledig lan.» Tschudi, Chronicon Helveticum (Basel, 1734), I. S. 368—369, unter dem Randtitel: «Krieg zwueschend Graf Rudolfen von Werdenberg und den Fry-Herrn von Raezunsz ouch den Edelknechten von Erenvelsz.» Der Urkunde, die ausser obigem Auszug Liechtenstein nicht berührt, setzt Tschudi folgenden Bericht voran: «Dises Jars (1343 statt 1337/38) hat sich ein Krieg erhaben zwueschend Graf Rudolfen von Werdenberg, Herrn zu Sangans, Vatz, Orttenstein und Berenburg, deszglich dem Edelknechte von Erenfels an einem, und sinem Oheim, Herr Heinrich von Ratzuensz Fry, und sinem Helffer Jo- hannszen von Rietberg Fry, alle im Thumlasco zu Churwalchen ob Chur gesessen, anders Teils. Welcher Span von der Lueten und Guetern wegen, so von dem Edelknecht von Friberg in derselben Gelegenheit geerbt worden, entstanden. Also tettend Si im Thumlasco ein Feldstrit mit einandern (1338 und 1343), und fieng Graf Rudolf von Werdenberg beide Fry-Herren, den von -Ratzuencz und den von' Rietberg. Hinwider fiengend des von Ratzurnsz Volck Graf Hart- mann von Werdenberg, der zu Sangans sasz, Graf Rudolfs Bruder, der Jm ze Hilff kommen was (nach dem 3. Mai 1342), und vertribend den von Erenfels von Hab und Gut, und vergieng der Strit Nachts, dasz dwedrer Teil gesiget hat, und ward beidersit Schaden geton, und etwa menger erschlagen. Alszo legt sich Abt Hermann von Pfevers, und Herr Hartmann der Meyer von Windegk Ritter, (dero Zit zu Walastad seszhafft, allda Er den Edelknecht von Montfort geerbt hat) in die Sach, und verrichtelend den Krieg, desz gab jede Parthy der andern- Brief und Sigel also lutende: ...» (folgt die Urkunde). Druck. Mohr, Codex diplomaticus 2 n. 292. Regesten. Wegelin, Regesten der Benediktiner-Abtei Pfävers n. 164. Krüger, Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte, St. Gallen 1887, n. 292 und S. 300 — 302. Literatur. Vieli, Geschichte der Herrschaft Rhäzüns. Kaiser-Büchel, Geschichte des Fürstentums Liechtenstein (1923), S. 203 f. P. Diebolder, Jahrbuch des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein 1939, S. 47.
	        

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