7
ist es denn auch „ein offenes Geheimnis, daß die stillen
Wünsche und Bestrebungen der österreichischen Finanz-
und Eisenbahnverwaltung auf nichts anderes hinaus
laufen, als sich dieses Anhängsels an ihr Bahnnetz und
der damit verknüpften kostspieligen Verpflichtungen je
bälder je lieber zu entledigen", wie die Broschüre
(Seite 5) selbst ausführt. Mit einem Wort: Oesterreich
kann mit seinem entwerteten Gelde heute für den
Bahnhof Buchs nicht mehr einen so hohen Zins bezah
len (nach unseren Erkundigungen Fr. 128,000.— pro
Jahr). Tatsächlich soll dieser Zins schon seit dem Jahre
1918 nicht mehr bezahlt worden sein. Gewünscht wird
lediglich eine billige Herabsetzung dieses Zinses. Und
der Grund dafür ist einzig und allein in der österrei
chischen Valuta zu suchen. Der Liechtensteiner Zollan
schluß kann also offenbar nicht die Ursache sein. Wenn
die österreichische Regierung trotzdem die beiden Fragen
miteinander verquicken wollte, so tat sie das in der
klugen Ueberlegung, daß nach Durchführung des liech
tensteinischen Zollanschlufses auch der rechtliche Vor
wand hinfällig geworden wäre.
Möglicherweise wird dieser Streitfrage, die mit
Unrecht soviel Staub aufgewirbelt hat, schon in den
nächsten Tagen der Boden entzogen sein. Wie wir er
fahren haben, soll mit der österreichischen Regierung
in den nächsten Tagen eine Vereinbarung in dem
Sinne getroffen werden, daß die gemeinsamen Haupt
zollämter in Buchs verbleiben, die Fragen des öster
reichischen Kostenanteils für den Buchser Bahnhof in
anderer Weise geordnet wird, welche den Verhältnissen
billige Rücksicht trägt. Wir würden uns sehr freuen,
die Buchser Interessen auf diese Weise gesichert zu
sehen. Rach einer neuesten Meldung eines Buchser
Blattes soll diese gütliche Regelung der Angelegen
heit bereits in zufriedenstellender Weise erledigt sein.
Die Buchser haben somit — rechtlich betrachtet —
gerade mit Rücksicht auf das österreichische Zollamt das
größte Interesse am Zustandekommen des liechtenstei
nischen Zollvertrages. Daneben ist aber nicht zu ver