Volltext: Lawenastrasse

Die Unternehmer Josef Kindie Jakobs Sohn und Andreas Schurte erhielten 
pro Klafter 1 f1 85 Kreuzer 6. W. 
Nachher wurden die Dusteile - bis dahin Gemeindeteile als Bürgernutzen - 
den Besitzern grundbuchlich ins Eigentum überlassen. 
Es standen aber bereits früher Hütten da oben. Laut einem Gemeinderats- 
beschluss vom 20. Dezember 1851 wird bezeugt, dass Heuberghütten auf 
Dus an lawinensicheren Orten gebaut werden dürfen, das war auf 3 Teilen 
möglich! (heute noch so). 
Wohl mehr noch als die Beschreibung des Baues der Strasse geben die im 
Gemeindearchiv zu Triesen erliegenden Dokumente über die Bemühungen 
der Gemeinde, das Werk überhaupt zu finanzieren, Aufschluss über das 
«Warum» es zum Baue kam und wie die Verhältnisse zu dieser Zeit mit der 
Wegsame nach der Alpe Lawena bestellt waren. 
Alles musste von der Heulede aus auf dem Rücken nach Lawena antrans- 
portiert werden. Tragtiere wurden nicht oder kaum verwendet. Der Weg war 
seit urdenklicher Zeit beschwerlich und steil angelegt. Er diente im Winter im 
untern Teile für den Abtransport von Bergheu (Schleipfweg, mehr Graben als 
Strasse oder Weg). Für den Transport von Vieh über Münz und Dus nach 
Lawena benötigte man —- so wird zuverlässig berichtet — pro Tier zwei Perso- 
nen: eine, die das Tier zog und leitete und eine, die nachschob! 
Kamen sie oben an so waren alle 3 «kaputt». Noch schwieriger gestaltete 
sich der Abtrieb, der noch mehr Opfer fordern musste. Kranke Tiere konnten 
überhaupt nicht abgetrieben werden. 
Seit 1866-1869 war Dus abgeholzt. (Das dortige Lärchenholz wurde zum 
Baue der Bahn aus Vorarlberg verkauft, in 6 — 7 Schuh lange Stücke zer- 
schnitten, in der Schneeflucht zur Klus gebracht und im Frühjahr hinausge- 
flösst, Reste der einstigen Klus waren noch bis 1941 herauf sichtbar verblie- 
ben. Das Sägen der Schwellen erfolgte auf der neu eingerichteten Säge am 
Lawenabach draussen und brachte der dortigen Flur den Namen «Auf der 
Säge draussen» ein.) Die Säge selbst ist 1929 abgebrannt und eingegan- 
gen. Dus wurde nicht mehr aufgeforstet sondern den Bürgern als Heuberg- 
teile ins Eigentum überlassen und als solche voll bis in den 2. Weltkrieg 
(1939-1945) herauf genutzt, wogegen sie heute zum grossen Teile vergan- 
den. 
Der offene Weg von Dus nach dem Kohlplätzle in Lawena steigerte die 
Gefahr seiner Benutzung: Kein Schutzwald mehr weder oben noch unten. 
Das wird die Triesner wohl am meisten bewogen haben, einen sicheren Weg 
nach Lawena und zugleich einen besseren zu erhalten.
	        

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