Volltext: Festgabe für Alexander Frick zum 75. Geburtstag

Das Taufnamen-Spektrum ist eng 
Wenn man die Taufnamen-UÜbersicht näher betrachtet, 
dann findet man nur ein sehr enges Feld vor. Die 
Tradition wollte eben, dass die gleichen Taufnamen von 
Generation zu Generation immer wieder Verwendung 
fanden, dies wohl aus Pietät den Eltern und Voreltern 
gegenüber. So kam es vor, dass in derselben Familie 
der Grossvater, Vater und Sohn gleich hiessen. Das 
machte verschiedene Namensformen («Vulgo») erfor- 
derlich, um sie in der täglichen Umgangssprache 
unterscheiden zu können. Dies ist ein Phänomen, das 
aber nicht nur in Triesenberg, sondern ebenso im 
Lande und weit darüber hinaus in Erscheinung tritt. So 
heissen z.B. in Triesenberg die Nachfahren von Johan- 
nes: «d Hansler» — von Christian: «Chrischtli» — von 
Nikolaus: «ds Chlaasa» — von Ignatius: «d Nazi» — von 
Gervasius: «d Vasi» — von Moritz: «ds Moriza» — von 
Lorenz: «ds Lorenza» — von Martin: «ds Martis» usw. 
Unter den angeführten Taufnamen finden sich bibli- 
sche, Apostel, Nothelfer, wirkliche Volksheilige und die 
Drei Könige. Hier lohnt sich ein Vergleich mit der Aller- 
heiligen-Litanei. Da staunen wir, wie vielen Taufnamen 
wir dort begegnen! 
Spitzenreiter '® 
Unter den Taufnamen gibt es sogenannte Spitzenreiter. 
Sie seien hier nach ihrer Häufigkeit eingestuft, also 
nicht alphabetisch: 
Johannes — Christian — Georg — Antoni — Thomas 
Michael — Sebastian — Joseph — Peter — Stephan — 
Niclas — Martin — Adam — Jacob — Andreas. 
Maria — Katharina — Anna —- Magdalena — Barbara — 
Ursula — Anna-Maria — Margaretha — Elisabeth — Chri- 
stina. 
Alle übrigen in der Taufnamen-Übersicht angeführten 
Namen, kommen nur einzeln vor. 
Hinweise zur früheren Pfarreizugehörigkeit 
Lorenz: Hinweis auf die ehemalige Zugehörigkeit zu 
Schaan. Florin: Hinweis auf Vaduz, das früher pfarrei- 
lich zu Schaan gehörte. Gallus und Wolfgang: Hinweis 
auf die Pfarrei in Triesen. 
Zuerst waren die Taufnamen 
Die Familiennamen entstanden erst um ca. 1300. Den- 
noch gibt es in der Lehensurkunde Malbun von 1355 
noch Walliser ohne Familiennamen. Von sieben Sied- 
lern werden fünf nur nach ihrem Taufnamen genannt, 
SO z.B. «Johannes von Prademetz, Peters Sohn — 
Johannes von Guflin, des alten Heinzen Sohn — Johan- 
18) Fink/Klenze: «Der Mittelberg» 
1891), S. 64 f. 
Joh. Rud. Stoffel: «Das Hochtal 
Avers» (1938), S. 259 f. 
«Montafoner Heimatbuch» (1980), 
3. 153 ff 
Nir finden hier auffallende Paral- 
elen mit Triesenberg 
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