BENÜTZTE LITERATUR UND
QUELLEN
Heiliges Grab. In: Lexikon für
Theologie und Kirche, Band 4,
Spalte 635, Freiburg 1.Br. 1931.
Heiliges Grab. In: Lexikon für
Theologie und Kirche, Band 5,
Spalten 120-125, 2. Auflage,
Freiburg i.Br. 1960.
Karl Atz, Stephan Beisse, Die
kirchliche Kunst in Wort und Bild,
4, Auflage, Regensburg 0o.J.
Nikolaus Grass, Barock-Heilig-
gräber. In: Ostern in Tirol,
Schlernschriften 169, Innsbruck
1957.
Franz Kollreider, Krippen und
Heiliggräber in Osttirol, Lienz
1958.
Der Krippenfreund, Innsbruck,
71. Jahrgang, 1984, Heft 1.
Siegfried Lauterwasser, Georg
Poensgen, Das Heilige Grab zu
Konstanz, Überlingen 1948.
Annemarie Schwarzweber, Das
Heilige Grab in der deutschen
Bildnerei des Mittelalters, For-
schungen zur Geschichte der
Kunst am Oberrhein, Band 2,
Freiburg i.Br. 1940.
Brief von Bonifaz Engler, Restau-
rator und Kirchenmaler, Untereg-
gen, vom 8. Dezember 1984 an
Robert Allgäuer.
festen Fuss gefasst hat. Wenn wir nun noch in Betracht
ziehen, dass nach dem Tod Kaiser Joseph Il. 1790 nicht
nur die Heiligen Gräber wieder aufgestellt wurden, son-
dern auch -— vielleicht als eine Art Trotzreaktion — viele
Heiliggräber neu geschaffen wurden, dann kämen wir
als vermutliche Entstehungszeit des Heiligen Grabes
auf Dux in die Zeit um 1800. Eine Vermutung leider nur.
Vielleicht verhilft uns ein Zufall zu einer genaueren
Datierung.
Was heute noch vorhanden ist, ist wie schon erwähnt,
nicht das ganze Heilige Grab von Dux. Der heute noch
vorhandene Teil wurde, wie mir mein Gewährsmann
Lorenz Schierscher, Alt-Gemeindekassier, der von 1911
bis 1984 die Duxkapelle als Messmer betreut hat,
erklärte, auf ein Balkengestell gesetzt, das auf dem
Suppedaneum des Altars aufruhte. Links und rechts
war er von zwei Türmen flankiert, welche das Volk die
«Stadt Jerusalem» nannte. Ebenso gehören zum Heili-
gen Grab zwei aus Brettern gesägte römische Soldaten
als Grabwächter. Das Volk bezeichnet sie allerdings als
«Juden». Bonifaz Engler ist der Meinung, dass die
beiden Soldaten in ihrer naiven Darstellung nicht vom
selben Maler stammen können wie die anderen Teile
des Heiligen Grabes. Gegen den Kirchenraum wurde
der Unterbau mit einer Wand abgedeckt. So füllte denn
das Heiliggrab auf Dux den ganzen Raum des Chorbo-
gens aus, in den es gestellt wurde. Zur Ausstattung
gehörten selbstverständlich auch die Karfreitagsku-
geln. Sie wurden mit Wasser gefüllt und wirkten so,
nach dem Prinzip der Schusterkugel, als Verstärkung
des kleinen Flämmchens, das hinter der Kugel in einem
«Oeltegel» brannte. Es war Aufgabe des Messmers,
Heilig Grab von Dux, Mittelstück
(Seitenstücke sind nicht mehr
vorhanden) 2 m breit, 2,60 cm
hoch; Maler und Schreiner sowie
Entstehungszeit unbekannt.
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