Über die Hintergründe des Zollvertrags
müssen wir an dieser Stelle nicht mehr
ausführlich berichten, sie sind sicher
noch weitgehend in Erinnerung, ist man
doch auf sie ausführlich im Rahmen der
Zollvertrags-Jubiläumsfeiern vor zehn
Jahren (50 Jahre Zollvertrag) und auch
letztes Jahr zum 60jährigen Bestehen
eingegangen. Ein Anlass, den Zollver-
trag als solchen noch einmal aufzugrei-
fen, ist also nicht gegeben. Wir wollen
uns vielmehr ausführlicher mit jenen
Männern befassen, denen die Aufgabe
übertragen worden war, fortan und erst-
mals in ihrer Geschichte nicht nur auf ei-
genem Boden, sondern auf dem Territo-
rium eines befreundeten Staates und
Nachbarn Dienst zu tun, dessen Grenze
und wirtschaftliche Interessen und da-
mit auch die des eigenen Landes zu
schützen. Die Grenzwächter, die in ge-
wissem Ausmass polizeiliche Dienste
leisten, zu denen auch die Aufgaben des
Zolldienstes gehören, haben eine ausge-
sprochen verantwortungsvolle Arbeit,
von deren Ausmass und sicher oft auch
Härte sich der Laie keine rechte Vorstel-
tung machen kann. Trotzdem darf man
sagen, dass der Diesnt heute geregelter
und besser organisiert ablaufen kann,
dass technische Hilfsmittel die Arbeit
erleichtern und effizienter und damit
nicht zuletzt zum Wohle von uns allen
wirkungsvoller und für den Beamten sel-
ber befriedigender machen. Doch wie es
angefangen hat damals — und das war
zum Teil für heutige Begriffe recht ku-
rios —, schildert unsere Broschüre im In-
nern dieser Ausgabe: „Als der Schmug-
gel noch blühte...”.
Seit 60 Jahren bewachen Schweizer unsere Grenze
..
Als der Schmuggel noch blühte...
vv — Es waren in jeder Hinsicht stürmi-
sche Zeiten, als sich der Wechsel an un-
seren Grenzen vollzog. Durch diesen
Umstand ist auch in behördlichen Ange-
legenheiten nicht mehr alles so doku-
mentiert, wie wir uns dies heute wün-
schen würden.
Die Politiker hatten das Wort gehabt.
der Vertrag stand, jetzt ging es darum,
die Auswirkungen des Vertrages in die
Tat umzusetzen, die praktischen Konse-
quenzen zu ziehen. In jenem Bereich,
um den es hier geht, nämlich ‚um die
Grenzkontrolle mit ihren verschieden-
sten Aspekten, gehörte dazu zunächst
einmal die Begehung der liechtenstei-
nisch-vorarlbergischen Grenze, die im
Zeitraum zwischen dem 29. Mai und
dem 3. Juni 1923 stattfand. Seitens der
Schweiz nahmen daran Oberzollinspek-
tor Häusermann, Zolldirektor Vögeli,
Oberzolldirektions-Sekretär Dr. Wyss
und Hauptmann Zellweger teil. Seitens
unseres Landes nahmen teil Landtags-
präsident Dr. Wilhelm Beck, eine auch
heute noch hochgeachtete Persönlich-
keit, deren Verdienste für unser Land
über Parteigren-
zen hinweg unum-
stritten sind, ein
heute bereits in
Vergessenheit ge-
ratener Regie-
rungsrat Gubel-
mann und Baumei-
ster Lorenz Hilty.
Hinzukamen in
den betreffenden
Gemeindeab-
schnitten die Ge- Dr. Wilhelm Beck