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ellenhohen Busch von Pfauenfedern auf dem Helm, und einem
Waffenrock von rothem Sammt. Ulrich nahm seinen Speer zu
Hand, als der Domvogt zum Stoß gegen ihn geritten kam;
mit demselben kam noch ein zweiter, Gundacker von Stcier.
Ulrich verfehlte absichtlich den ersten, traf aber den zweiten am
Halse dort, wo Schild und Helm zusammengehen, daß der
Ringkragen losgerissen wurde und der starke Mann sich ein
wenig neigte. Nun erhob sich von allen Seiten ein solches
Gedränge von Speerstechen, daß es keinen Raum mehr gab
und oft ihrer drei zugleich gegen Ulrich anrannten. So verstach
er zwanzig Speere und traf dann noch Herrn Konrad von
Streitwiesen so gewaltig, daß er auf das Feld niederstürzte
und großer Lärm und Gespötte darüber entstand. Wie die
Königin Venus hier die Ritter niedersticht, rief man aus; nie
sah man Frauen also die Ritter niederwerfen, wie sie hier die
Königin niederwirft. Nachdem Ulrich noch zehn Speere ver-
stochen hatte, wurde es seinem Marschalk zu viel. Der biedere
Domvogt führte die Königin aus dem Gedränge, ließ sie sich
entwappnen und Fraüenkleider anlegen und sich auf einem
Teppich niedersetzen, dem ferneren Waffenspicl zuzuschauen.
Böse Reden führten dann noch eine Zornaufwallung bei Had-
mar von Kuenring herbei, der gelobte, daß die Königin nicdcr-
liegen müsse.
Am nächsten Morgen begann das Stechen abermals in
Neuenburg (Korneuburg), wohin Ulrich mit dem ganzen
Gefolge der Ritter gezogen war. Als es Abend geworden und
Ulrich bereits müde war von vierzig verstochenen Speeren,
rannte noch ein Ritter gegen ihn an, welchen man ihm als
denjenigen bezeichnete, den Hadmar gegen ihn abgeschickt habe.
Ulrich aber sah sich vor und sprengte so gegen ihn heran, daß
er das Roß desselben zum Falle brachte und der Sattel abge
rissen wurde. Hadmar brachte schnell einen anderen Sattel;
im zweiten Rennen nahm Ulrich wieder einen solchen Anlauf,
daß der Gegner furchtsam auswich und ihm der Helm vom