Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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müssen wissen wegen der Nécessitât und Nothdurft, alldieweilen 
man in diesen Ländern begütert ist, so diese Sprach reden, die 
Unterthanen zu verstehen und mit ihnen zu reden. . . . 
In dieser wehrenden Zeit des herbey wachsenden Ver- 
standts soll man die Kinder sehr in dein Latein üben und fort 
treiben die kumaniora ehist und gut zu absolviren, damit man 
gegen den 14 oder 15ten Jahr schon ad Loicam (Log-icam) 
schreiten möge, so ein Wissenschaft aller Wissenschaften ist und 
Clavis scientiarum, dann aldorten in selbigem Studio wird 
des Menschen Verstand eröffnet alles recht zu erkennen und von 
jeder Sache apte zu jndiciren, in allen Scientiis, so die 
Literae, das ist die Studia geben, wird keiner sein so kein 
guter Loicus ist, dann diese 8cienz ist ein Führerin aller und 
besser ist es und würde es sein ein schlechter humanista zu 
sein, da er nur ein guter dialecticus, als ein schlechter Usions 
und großer humanista. Die huinaniora ohne die Loica ist 
nichts und so viel als hätte eines gar nicht studirt, dann wer 
kein guter Loieus, der ist Ignorant in Zweck und Fundament 
der Künsten, so man wissen soll und werentwegen man studirt. 
Wir achten diese Wissenschaft Philosophiae so hoch, daß wir 
sagen und wollen, -daß da gesetzt einer der Unsrigen sein Zeit 
gar übel in humaniorikus zugebracht hätte, so soll man ihn 
dennoch ad pkilosophiam gehen lassen, sobald nur die Jahr 
des Verstands als 15., 16. werden vorhanden sein, damit, ob 
er gleich ein schlechter humanista, dennoch zu denen anderen 
Künsten schreiten möge und ein gutes Liecht und Erkandtnuß 
und Distinction in denen Rechten Haben möge, dann Hierumben 
allein studiret der Adel, um gute Rechtögelehrtc zu werden, die 
Justitiam recht administriren zu können und Land und Leute 
zu regieren. . . . Die Kunst und Wissenschaft .Iuris daö ist der 
Rechten, dieses ist ihr Ziel, deßwegen seind sie von Gott ein 
gesetzet zu regieren und allein die Justitz zu administriren, also 
sic zu wissen und wegen ihrer die Philosophiam als die Füh 
rerin, obgleich man ein sehr schlechter und schier gar kein
	        

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