Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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wann du aber völlig ans deinen Schulden wärest, und die 
Zeiten gar gut, kein Krieg und ander Ungelegenheiten, so kun- 
tcst eine halten, von ein zwölf Personen aufs meiste, welche 
aber gar excellent sein müßten in denen Stimmen und Instru 
menten, worunter nur eiu Organist sein soll, nur ein Cantenist, 
das ander lauter Geigen, dann die Lauter, besonders aber die 
Geigen, und wo viel Geigen sein, ist es sehr angenehm sowohl 
in der Capellen als anderwerts zum Tanzen und Spatziren auf 
dem Wasser und in einem Wald, aus welchen beeden die Música, 
sehr angenehm ist. . . . 
Vom Unterricht (Fol. 288). 
Wann die Kinder aber schon anheben zu reden, so sollen 
sie Leuth haben unterschiedlichen Nationen und Sprachen als da 
ist Spanisch, Frantzösisch, Wällisch, Böhmisch und Ungarisch, 
dadurch lernen sie alle Sprachen zugleich, ohne absonders Studi- 
ren darüber und erlernen nur im Hören, reden, begreifen und 
erlernen es und wissen nicht, wie dann die Kinder dergleichen 
reden überkommen und auf die leichteste Art und begreifen es 
in Spielen gleichsam, erlernen aber alle diese Sprachen sehr 
und aufs ausbündigste mit dem besten Accent, so in jeder 
Sprach das allervornehmste ist, also zu reden mit solcher schönen 
und natürlichen Anssprach wie die Nation selbst. . . . Die aus 
ländischen Sprachen sein wegen der Curiosität halber, daß es 
schön und lobwürdig solche alle zu können, sowohl die Mannes- 
als Weibspersonen, und zu schätzen und nützlich mit Jedermann 
und soviel Ausländern der vornehnistcn Art der Christenheit 
mit ihnen zu reden, so sie gar hoch von uns Deutschen achten, 
daß uns ihre Sprachen also bekandt sein, und bisweilen die es 
also in der Jugend begriffen, so natürlich wie ihnen und dieses 
bloß wir andere Deutsche es wissen aus bloßer Curiosität und 
sonsten ganz aus keiner Noth, so noch lobwürdiger ist, . . . 
Die böhmische und hungarische Sprach aber als einheimische 
Falke, Liechtenstein. II. Bd. - 26
	        

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