Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

nach vollzogener Execution den anderen Commissarien anzudeuten, 
daß sie sich nach Brünn zu begeben hätten, dort die Arbeit 
fortzusetzen. Sie ließen sich aber zum Theil entschuldigen. 
Nach der Zustimmung des Kaisers ging die Execution selbst 
am festgesetzten Tage, den 21. Juni, vor sich, worüber Fürst 
Karl noch an demselben Tage in aller Kürze dem Kaiser be 
richtet >). „Eurer k. Mas. gnädigstem Befehl zu gehorsamster 
Folg sind am nächstvergangenen Samstag öffentlich, in Bciwesen 
der Condemnirten in loco Judicii, da Ich und die anderen 
Commissarien gesessen, die Condemnirten aber vor den Schrannen 
gestanden, auf Eurer kais. Mas. Prager Schloß, in deren hierzu 
vor diesem deputirten Reichshof Rathsstuben, darinnen männig- 
lich gelassen, die Urtheile und Euer Mas. hierauf erfolgte fer 
nere Erklär: und Begnadung, publicirt und abgelesen, und 
vorher eine Oration und Vortrag von D: Melandro in teutscher: 
vom D: Caper aber transferirt in böhmischer Sprache gehalten 
worden, .... Folgend ist hierauf heut früh von fünf Uhr bis 
halb zehn die Execution auf dem Altstätter Platz, gleich am 
Rathhaus auf einer hierzu aufgerichteten Bühne zu Werk ge- 
stellet und vollbracht worden, allermaßen, wie solches die ver 
faßten und publicirten Urtheile und die von Euer Blas. ergan 
genen gnädigsten Resolutiones vermocht und mit sich ge 
bracht haben." 
Was Fürst Karl in diesem Schreiben mit einfachen kurzen 
Worten berichtet, ist im Theatrum Europaeum wie in Kheven- 
hiller's Annalen 2) mit aller Ausführlichkeit und Weitläufigkeit 
erzählt, die Namen der Hingerichteten und die Art ihrer Strafen 
angegeben und alle Vorgänge geschildert. Bei Khevenhiller findet 
sich auch eine Abbildung in Kupferstich mit einem Hauptbild in 
der Mitte und verschiedenen kleineren Darstellungen herum. 
1) d'Elvert. 88. 
2) Theatrum Europaeum I. 482 ff.; Khevenhiller, Annales 
IX. 1308 ff.
	        

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