Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

Ungarisch-Brod anschickte, schlug er am 9. Juni ebendort und 
nahm ihm alle seine Sturmleitern und Geschütze. 
Diese Erfolge schafften wohl etwas Erleichterung, aber 
nicht Ruhe und Sicherheit ans die Dauer. Um die Mitte Juni 
langten einige vom Kaiser gesendete Regimenter an, da aber 
das Land sie erhalten mußte und sie nach Gewohnheit wie die 
Feinde hausten, so war dies ein neues, nicht minder drückendes 
Uebel, so daß man den Kaiser selbst um die Auflösung dieser 
Regimenter bitten mußte. Die Uneinigkeit der Führer, indem 
nun der Cardinal von Dietrichstein als selbstständiger Feldherr 
mit eigenen Truppen auftrat, war ein weiteres Uebel. Ein 
drittes war die Zögerung des Kaisers, der trotz wiederholter 
Bitten Liechtenstein's nicht die Erlaubniß gab, den Krieg in des 
Feindes Land nach Ungarn hinüber zu tragen. Endlich mit 
Anfang August kam die Erlaubniß, und Liechtenstein und Diet- 
richstein rückten nach Ungarn hinüber und nahmen am 5. August 
Skalitz ein, und darauf auch Holitsch und Berencz. Von weite 
rem Vordingen hielt sie eine Bewegung zahlreicher ungarischer 
Truppen gegen Preßburg ab, welche einen Einfall nach Mähren 
in ihrem Rücken befürchten ließ. Dieser aber erfolgte nicht inehr 
denn gleichzeitig begannen durch Erzherzog Matthias im Ramei; 
des Kaisers in Wien die Friedensunterhandlungen mit Bocskay, 
mit welchein der mährische Sicherheitsausschuß einen Waffenstill 
stand abschloß. 
Zu den Verhandlungen wurde auch als einer der Bevoll 
mächtigten Karl von Liechtenstein berufen. Er verließ zu diesem 
Zwecke Mähren, überließ die Geschäfte der Landeshauptmann- 
schaft an Ladislaus von Lobkowitz und begab sich zu längerem 
Aufenthalt nach Wien, denn die Verhandlungen zogen sich sehr 
in die Länge. Von Seiten des Erzherzogs und der österreichischen 
Bevollmächtigten war man allerdings sehr zum Frieden geneigt, 
weil er ganz und gar im Interesse der Länder und insbesondere 
des in jeder Weise bedrängten und leidenden Mährens lag und 
eine Aussicht auf bessere Kriegführung von Seiten des Prager
	        

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