Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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so ich auf dieser Reise mit solchem Unverdruß ausgestanden, daß 
auch der Herr seliger im Todtbelt sagte (welches ich gleichwohl 
nicht mir zu eitelem Ruhm will vermeldet haben), er könnte die 
Treu so ich ihm dem Herrn bewiesen, nicht vergelten, sondern 
wünsche, Gott im Himmel wolle es thun". 
Am 13. April war das Schiff in Gallipoli angekommen, 
wo, wie gesagt, Heinrichs Krankheit zum Bleiben zwang. „Und 
weil die Schwachheit nunmehr die Ueberhand genommen, ist er 
daselbst mit nicht geringem Betrübniß der Seinen am 16. April 
in stetem Beten und Anrufung Gottes gleichwie entschlafen und 
hat also ganz seliglich anstatt des betrübten zeitlichen das Freuden 
reich und ewig während Leben erlangt." Hans von Löwenklau 
nahm die Sorge für seine Beerdigung ans sich. Er ließ ihn in 
der Kirche St. Marcus zu Gallipoli begraben und hinterließ 
dem Vorsteher dieser Kirche, einem gelehrten griechischen Mönch, 
eine Inschrift in deutscher, griechischer, lateinischer und italie 
nischer Sprache ans sein Grab zu setzen, bis die Brüder des 
Verstorbenen ihm ein besseres Denkmal errichtet hätten. Die 
deutsche Inschrift lautete: „Im Jahr 1585 nach der Christen 
Zahl, am 16. Tage Aprilis, ist seliglich ans diesem zum ewigen 
Leben verschieden, der wohlgebarne Herr, Herr Heinrich Herr 
von Liechtenstein, von Nikolsbnrg: Kaiser Rudolsfen des andern 
Abgesandter an der Osmanisch Porten, begraben allhie in 
S. Marxen Kirch in Gallipoli, neben der Stiegen, bei S. Pauls 
Bekehrung den 20. Aprilis, im Jahr, wie oben angezeigt". 
So kostete diese Fahrt zweien edlen Angehörigen des Hauses 
Liechtenstein, von denen der eine zu schönen Hoffnungen berech 
tigte, der andere mitten im Saufe. der Ehren stand, das Leben. 
Auch Johann Septimins oder Septimus, wie er ge 
wöhnlicher in den Urkunden genannt wird, das elfte in der 
Reihenfolge der Kinder Georg Hartmanns, scheint eine unge 
wöhnliche Persönlichkeit gewesen zu sein. Er widniete sich steißig 
den Studien und suchte auf großen Reisen die Welt kennen zu 
lernen, so daß er dadurch einen großen Ruf erlangte und Hans
	        

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