104 —
Terminen gezahlt werde. Am 28. August 1590 endlich wird dem
Unterkämmerer in Mähren zu wissen gethan, daß die Herren
van Liechtenstein ihres völligen Ausstandes wegen ganz zufrieden
gestellt seien. So endete diese Angelegenheit, van welcher wir
dann nichts weiter erfahren. In demselben Jahre 1590 erhielt
Georg Erasmus über das Dorf Ebersdorf, das er früher von
Wolfgang von Liechtenstein erkauft hatte, die kaiserliche Beleh
nung ') und desgleichen durch den Grafen Ulrich von Hardeck
als brandenbnrgischen Lehensträger die Belehnung mit dem Markt
Neusiedel an der Zaya * 2 ). Sein Testament datirt vom 28. Mai
1591 3 4 ). In diesem Testament will er es in der Hauptsache
ganz nach dem Brauche des Hauses und den Erbeinigungen ge
halten wissen; die Schenkungen, die er macht, sind also ganz
privater Natur. Darunter befindet sich auch an das deutsche
Regiment zu Prag ein Kelch sammt 500 Thaler für Errichtung
ihrer Kirche, „den wollen sie von ihrem, wenn es Gottes Wille
gewest wäre, Obersten vorlieb nehmen". Auch starb er noch in
diesem Jahre, und zwar nnvermählt. Seine Hinterlassenschaft
wurde am 28. August zwischen seinen Neffen, Hartmanns Söhnen,
und seinem Bruder Hans Septimius getheilt 2 ). Das Ver
mögen, welches Georg Erasmus hinterließ, bestand in der Herr
schaft Ravensburg mit allen Herrlichkeiten und Hoheiten, dem
Schloß, dem Dorf und Maierhof, nebst allem sonstigen Zu
behör, desgleichen dem Markt Bernhardsthal mit allen seinen
Herrlichkeiten, Gericht, Nutzungen, Zehnten ». s. w., ebenso in
den beiden Ortschaften Ebenfeld, dem Markt Landshut, Rein
thal, den Weingärten zu Schrattenberg und Bilawitz; in der
Herrschaft Hohenau mit dem Schloß und allem sonstigen Zu
behör von Herrlichkeiten und Nutzungen, in Absdorf, Hausbrunn,
Schönstraß, Palterndorf, Dobernstorf, Lichtenwart, Ringestorf,
') A. 54.
2) A. 44.
3 ) G. 43.
4 ) Ce. 34.