Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Sebastian bis zu seinem frühen Tode haben, sind ganz unbe 
deutend. Er starb im Jahre 1574'). Die Brüder theilten im 
folgenden Jahre seine Hinterlassenschaft, die auf 32.000 Gulden 
geschätzt wurde * 2 ) und schlossen einen Vertrag mit seiner Wittwe 
über ihre Abfertigung^). 
Etwas genauer lauten die Nachrichten über den dritten 
Bruder Georg Erasmus, der wenigstens ein Alter von fünf 
undvierzig Jahren erreichte. Er war im Jahre 1547 geboren 
und blieb ledig. Die erste Erwähnung von ihm geschieht im Jahre 
l562 in einem Vergleiche der Brüder mit ihrer Mutter Susanna. 
Im Jahre 1567 gab er seinem Bruder Hartmann General 
vollmacht in allen seinen Angelegenheiten zu handeln i), was 
wahrscheinlich dadurch veranlaßt war, daß er früh in kaiserliche 
Kriegsdienste trat. Im Jahre 1570, in welchem er bei der er 
wähnten Theilung der Brüder die Herrschaft Ravensburg nebst 
den Dörfern Bernhardsthal und Reinthal und dem Markt 
Landshut erhielt, war er bereits kaiserlicher Rittmeister und stand 
damals auf Wartgeld. Es erging am 17. März 1570 folgender 
Befehl des Kaisers Maximilian: „Wir haben den edlen unseren 
Rittmeister und lieben getreuen Erasmus von Liechtenstein sein 
von uns habendes Wartgeld, damit er zu euch hierin verwiesen, 
bis auf den l. Tag April dieses Jahres bezahlen zu lassen 
gnädiglich bewilliget; deßhalb ihr diesen unsern Befehl zu voll 
ziehen habet". Ein gleicher Auftrag erfolgte am 6. Mai 1571, 
dem Rittmeister Erasmus von Liechtenstein 300 Gulden Wart 
geld auszuzahlen ch. Im Jahre 1576 wurde er unter Commando 
Caspars von Schönberg als Oberstlieutenant und Rittmeister 
über 1500 Pferde bestellt'). 1582 erhielt er die Bestallung als 
>) G. 72. 
2) L. 59. 
3 ) L. 93. 
0 Q- 13. 
5 ) Archiv des Finanzminist, 
s) Z. 6.
	        

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