Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Plan vollkommen, so daß Alviano den Abzug erst merkte, als 
es zu spät war. Er folgte ihnen bis Creazzo, wo ein ebenes 
Thal, mit Bergen umgeben, voll Stauden und Hecken war, und 
griff sie hier an. So erfolgte am 7. October die Schlacht, 
welche durch die Standhaftigkeit und Tapferkeit des deutschen 
Fußvolks und seiner Obersten so glücklich für die Verbündeten 
entschieden wurde, daß die Veuetianer sechsundzwanzig Haupt 
leute, fünftausend Mann, darunter vierhundert Kürißer nebst 
vierundzwanzig Stücken Geschütz und sonst noch viel vornehme 
Gefangene verloren. Die Verbündeten wendeten sich dann nach 
Verona in die Winterquartiere '). 
Im Jahre 1516 war Georg von Liechtenstein wieder tn 
Deutschland thätig. Franz von Sickingen hatte durch seinen 
Krieg gegen die Stadt Worms die Rcichsacht auf sich gezogen, 
und der Kaiser machte Georg zum Hauptmann des Kriegsvolks, 
das gegen Sickingen gesandt wurdet). Es kam aber nicht zur 
Durchführung der Reichsacht. Dagegen riefen ihn die Ereignisse 
des nächsten Jahres wieder aus den italienischen Kriegsschauplatz. 
Franzosen und Veuetianer unter Odet von Lautrcc belagerten 
Verona, in welchem Marco Antonio von Colonna befehligte und 
neben ihm Georg von Frondsberg mit viertausend deutschen 
Kriegskncchtcn. Es war eine der denkwürdigsten Belagerungen 
jener Zeit, wobei von beiden Seiten alles aufgeboten wurde, was 
die damalige Kriegskunst vermochte, bis mau förmlich auf beiden 
Seiten fast ermüdete. Aber die Dauer der Belagerung hatte auch 
die Noth in der Stadt hervorgerufen; da erschienen die Befreier, 
nachdem der Kaiser schon vorher Briefe in die Stadt geschickt 
hatte, daß er sein Kriegsvolk nicht verlassen werde. Georg von 
Liechtenstein hatte vom Kaiser den Auftrag erhalten, nachdem er 
zuvor schon Brescia entsetzt hatte, auch Verona zu befreien. 
Mit achttausend Mann, einer Menge Proviant und Vieh, mit 
1) Spangenberg, a. a. O. II. 234; Barthold a. a. O. 150. 
2 ) Spangenberg, a. a. O.
	        

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