Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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geliehene oder auszuzahlende Geldsummen gemeinsam machte, 
so die pflegweise Verleihung des Schlosses Wildenstein, des 
Amtes Gmunden, mit Mauth, Aufschlag von Salz und dem 
Umgeld, desgleichen zu Schwans, jedes Jahr um 11,000 fl.; 
desgleichen der Mauth und des Aufschlags zu Linz und En 
gelhartszell um 2200 fl. Außerdem verlieh der Kaiser den 
beiden Genannten alle Aufschläge auf Wasser und Land in 
Oesterreich ob und unter der Enns bestandweis auf drei Jahre, 
um 20,000 fl. i). Es war also, wie es scheint, ein großartiges 
Finanzgeschäft, welches zwischen beiden Parteien eingegangen 
wurde. Nach weiteren Nachrichten verlieh der Kaiser an Chri 
stoph von Liechtenstein noch das Schloß Heberstorf pflegwcise 
für jährlich 250 Pfund Pfenniges. Das geschah alles im Juni. 
In demselben Monat übergab Christoph an Kaiser Friedrich 
jene tausend Gulden Heimsteuer, welche die verstorbene Elisa 
beth, seines Bruders Johanns Tochter, ihrem Gemahl, dem 
ebenfalls verstorbenen Georg von Pottendorf, dem letzten seines 
Hauses, zugebracht hatte. Diese Summe war von Bernhard 
Toppel angegriffen^, aber von Christoph vor Gericht behaup 
tet worden 3 ). Der Kaiser erhielt dieses Geld wohl leih 
weise oder in Rechnung obigen Geldgeschäfts. Am 30. Juli 
beurkundete ferner König Maximilian seinem Rathe Christoph 
von Liechtenstein 3000 rheinische Gulden schuldig zu sein und 
verspricht sie in Jahresfrist zu zahlen; desgleichen am 10. Oc 
tober, schon nach dem Tode Kaiser Friedrichs, von Christoph 
wie auch Heinrich von Pruschink 4000 ungarische Gulden, die 
sie ihm geliehen, schuldig zu sein, wofür er sie auf Aemter 
verweiset 4 ). Endlich haben wir noch eine damit im Zusam 
menhang stehende Urkunde von 1494, worin Maximilian er 
klärt nach geschehener Abrechnung an jene beiden Herren noch 
>) Liecht. Archiv W. 3. 4. 5. 
2 ) Lichnowsky VIEL Regg. 1935. 1936. 
ä) Lichnowsky VIII. Regg. 1932. 
fl A. a. O. Regg. 1954. 1989.
	        

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