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sucht. Neben Ulrich Eitzinger war auch einer der Liechtensteiner
dabei thätig, doch erfahren wir den Vornamen nichts. Ein
stimmig wurde beschlossen, den jungen König Ladislaus nach Wien
zu bringen, entweder mit oder gegen den Willen Friedrichs, und
ihm Landesverweser und Regenten aus ihrer Mitte an die Seite
zu setzen. Zu einer interimistischen Regierung wurde Ulrich Eitzinger
mit einem ständischen Ausschuß von zwölf Personen berufen.
Diesen Beschlüssen stimmten bald darauf die Stände des obder-
ennsischen Oesterreichs zu. Alles das aber hinderte König Friedrich
nicht, mit dem Schlüße des Jahres 1451 nach Italien aufzu
brechen und den jungen Ladislaus mit sich zu nehmen.
In der Abwesenheit des Königs Friedrich waren die öster
reichischen Stande nach allen Seiten hin rührig sich zu rüsten
und zu sichern. Sie schrieben an den Papst, der übrigens auf
Seiten des Königs stand, verhandelten mit den Ungarn und
schlossen ein Bündniß mit ihnen und mit dem Grafen Ulrich von
Cilli, der nicht mit dem Kaiser gegangen war, zur Befreiung des
Königs Ladislaus. Unter denen, die dieses Bündniß abschlössen
(5. März 1452) befinden sich auch die Namen von Johann,
Heinrich und Wilhelm von Liechtenstein^). Sie werden auch
namentlich unter denjenigen aufgeführt, welche der Papst am
4. April desselben Jahres mit dem Banne bedroht, wenn sie
nicht zur Unterwerfung unter den Willen Kaiser Friedrichs zurück
kehrten b). Neben ihnen sind es Ulrich Eitzinger, Friedrich von
Hohenberg, Nicolaus Drugseß, Wolfgang Reichendorfer, Georg
von Kuenring u. a. Ende Juni kam der Kaiser in seine Erb
lande zurück und begab sich sodann von Graz nach Neustadt.
Die von ihm verlangte Unterwerfung, der vorgebrachte Bannfluch
nützten nichts und wurden nur verspottet. Es kam endlich zum
offenen Kriege, in welchem Ulrich Eitzinger mit großem Heer gegen
Neustadt heranzog, den Kaiser belagerte und sodann zu einem
1) Chmel a. a. O. 366.
2 ) Thmel a. a. O. 374.
-) Chmel a. ci. O. IL 4,