Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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Heidenreich von Meißau vom Herzoge Albrecht nach Klosterneuburg 
geschickt, dort einen civilrechtlichen Streit zu untersuchen, der sich 
zwischen dem Propst des Stiftes und den Bürgern der Stadt 
erhoben hatte. Nach dem Bericht der drei Herren entschied der 
Herzog für den Probst *). Sodann finden wir Johann als Mit 
unterzeichner des Vertrags, welchen die beiden Brüder Herzog 
Albrecht und Herzog Leopold am 25. Juli 1373 mit einander 
abschlössen, und mit welchem Herzog Albrecht, dem Drängen 
des Bruders nachgebend und einem Bürger- und Bruderkriege 
ausweichend, die Länder mit dem letzteren theilte 2). Dieses Er 
eigniß, die Streitigkeiten der Brüder untereinander, vielleicht schon 
vorausgegangene Theilungsverträge, auch der wieder ausgebro 
chene Krieg mit Venedig lassen vermuthen, daß jene Commission 
und ihre Finanzverwaltung, die entschieden auf durchaus friedliche 
Zustände berechnet gewesen, nicht hat von langer Dauer sein 
können. 
Natürlich hatten dabei die Finanzverlegenheiten des Herzogs 
Albrecht auch nicht gehoben werden können und mehrfach mußte 
ihm sein Hofmeister Johann mit eigenen Mitteln zu Hülfe kom 
men. So quittiren am 22. September 1373 die Bürger von Basel 
Johann und Jacob von Waltpach und der Bürger zu Straß 
burg Johann Merswein 2300 Gulden aus die 10.000 Gulden, 
welche die Herzoge der Stadt Freiburg im Breisgan vorstrecken 
ließen, Namens der Herzoge von Johann von Liechtenstein erhalten 
zu haben ^). Ebenso bekennt Herzog Albrecht selbst am 12. März 
1374 zu Wien, von seinem Hofmeister Johann von Liechtenstein 
2500 Pfund Wiener Pfennige zu seiner Fahrt nach Mailand 
dargeliehen erhalten zu haben H. Im Jahr 1373 unterzeichnet 
Johann noch die Bestätigung des Herzogs für die Rechte der 
sogenannten Flemminger, Bürger in Wien. Unterschrieben ist die 
') Archiv für Kunde öftere. Gesch. 1851. 7. Bd. 322. 
2) Kurz, Albrecht III., I. 243. 
2) Lichnowsky IV. Regg. 1133. 
0 A. a. O. Regg. 1157.
	        

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