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1492 und 1493 erscheint er mehrmals als Siegler in unbedeu
tenden steirischen Urkunden und war in dem letzteren Jahr mit
Nicolaus und dessen Sohn Rudolf bei Kaiser Friedrichs Leichen-
begängniß ').
Auf diesen selben Andreas von Liechtenstein beziehen sich
auch wahrscheinlich einige Nachrichten, die wir den Excerpten aus
dem Archiv des Finanzministeriums verdanken, obwohl derselbe
hier von Nicolsburg genannt wird. Einen Andreas dieses letzteren
Hauses kennen die Genealogen nicht, noch haben wir unsrerseits
etwas über ihn aufgefunden.
Nach diesen Nachrichten scheint Andreas in den Kriegsdien
sten des Kaisers Maximilian gestanden zu haben und besonders
gegen Italien verwendet zu sein. Am 8. April beurkundete An
dreas in einem öffentlich ausgestellten Reverse, daß ihn Seine
Majestät König Maximilian zu höchst Ihrem Hauptmannn zu
Görz mit sechs wohlgerüsteten Knechten und Pferden bestellt und
aufgenommen und ihin das Schloß Görz zu verwesen anbefohlen
habe; er gelobt dabei an Eidesstatt sich bei Verwaltung dieses
ihm anvertrauten Amtes ganz besonders Sr. Majestät Bestes
angelegen sein zu lassen. Es ist hierbei zu bemerken, daß ein
Jahr vorher der letzte Graf von Görz gestorben war und Maxi
milian nach Erbrecht von dem Lande, dessen Hauptstadt und
Residenzschloß wir Andreas anvertraut sehen, Besitz ergriffen
hatte. Am 6. Mai desselben Jahres wurde zwischen dem Kaiser
und Andreas weiter bestimmt, daß der letztere die Hauptmann-
schaft von Görz für 600 Gulden Rheinisch, die ihm Se. Maj.
jährlich zusammt dem Heu von den Wiesen und der Roboth für
Hauptmannssold und Burghut zu geben verordnet, ein Jahr lang
innen haben und verwesen soll. Wenn er nach Ablauf dieser Zeit
dabei nicht verbleibe, oder Sr. Majestät sich weiter mit ihm
nicht vertragen möchte, so solle ihm Se. Majestät die Pflegschaft
Rottenburg, wie er sie bisher inne gehabt, zustellen und ihn
*) Mttheil. des histor. Vereins für Steierm. XI. 254. 255; Hor-
mayr, a. a. O. 48.