Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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in Folge dessen sich Triest an Venedig ergab und der Friede im 
nächsten Jahre wiedergeschlossen werden konnte, da der Krieg 
keinen Gegenstand mehr hatte. 
Im Jahr 1373 war Ulrich wiederum Landeshauptmann in 
Steiermark und er wurde in diesem Jahre von Herzog Albrecht 
nach Görz geschickt, um mit dem Grafen Albrecht IV. von Görz 
über die «indische Mark, die damals im Besitz des letzteren war, 
zu unterhandeln und einen Vertrag abzuschließen. Als Gras 
Albrecht IV. im nächsten Jahre starb, kam auch die «indische 
Mark mit einem Theile Istriens an Oesterreich '). In eben diesem 
Jahre finden wir Ulrich als einen Zeugen des Vertrags, den die 
streitigen herzoglichen Brüder Albrecht und Leopold über die 
Theilung der Länder und Rechte am 25. Juli abschlössen 2). Wir 
sehen hieraus, wie aus dem Vorhergehenden, daß Ulrich eine nicht 
unbedeutende Rolle in den Staatsereignissen spielen und bei den 
Herzogen in persönlichem Ansehen stehen mußte, denn zu dieser 
Zeit lebte noch sein Vater Rudolf. 
Im Jahr 1374 finden wir ihn ferner bei Herzog Rudolf IV., 
als dieser für das Kloster Gehrach einen Befreiungsbrief von 
allen Steuern .während seiner Lebenszeit siegelte, und er befahl 
dabei unserem Ulrich als Landeshauptmann und dem Landschreiber 
Ranung ans die Befolgung dieser Anordnung getreulich zu achten * 3 ). 
Auch bezeugte er am 12. December die Leibgedings- und Wit- 
thumszusicherung Herzog Rudolfs an seine künftige Gemahlin 
Beatrix von Nürnbergs). Zwei Jähre später wird sein Name 
mit in dem Streit zwischen Herzog Albrecht und dem Grafen 
Schaumberg genannt, ans welchen Streit wir in der Geschichte 
Johanns von Liechtenstein des Nikolsbnrgers zurückkommen werden. 
Am 27. August 1376 versprach Herzog Albrecht den Herzogen 
von Bayern 8000 Gulden, wenn sie dem Grafen Heinrich von 
i) Wurmbraud, 6; Cäsar, a. a. O. V. 387, VI. 6. 
-) Kurz, Albrecht III. Th. I. 243. 
3 ) Fröhlich, II. 151; Muchar, VII. 3. 
*) Moimm. Zoll. IV. 301.
	        

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