Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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er eifrig die Oekonomie, die Verwaltung großer Güter und 
sonstige nützliche Einrichtungen, um dieselben nach Maßgabe 
ihrer Verwendbarkeit aus seinen eigenen Gütern einführen zu 
können. So auch studirte er eifrig die Erscheinungen der 
Literatur aus dem gleichen Gebiete. Was ihm auffiel, be 
deutend und brauchbar schien, mit dem stellte er wenigstens Ver 
suche an. Er that viel für die Veredlung der Viehzucht, für 
die Cultur des Bodens und die Hebung der Industrie. Im 
Olmützer Kreise H legte er ein neues großes Eisenwerk an. So 
auch widmete er Liebe, Pflege und Aufmerksamkeit der Schönheit 
seiner Gärten und dem Gedeihen seiner Wälder. Er schickte tüchtige 
lind erfahrene Männer auf Reisen, selbst bis nach Amerika, um 
fremde und zur Anpflanzung taugliche Hölzer aufzusuchen und 
ihren Samen zur Aussaat auf seinen Besitzungen heimzubringen. 
So wurden Millionen ausländischer Bäume, welche geeignet 
schienen, das Klima zu ertragen, angepflanzt und Parke und 
Forste wurden dadurch in einen vortrefflichen, bevorzugten Zu 
stand versetzt. In den Gebirgen Mährens, wo das Holz ver- 
faulte, weil csmicht transportirt werden konnte, legte er Straßen 
und Flößen an, um das holzarme Flachland mit dem Bedarf 
zu versehen 2). Auch mit Umänderungen und Bauten verschönerte 
er seine Gärten. Dem Parke von Eisgrub widmete er besondere 
Liebe und erbaute am Ende desselben jenseits des großen Teiches 
als Schlußpunkt der Aussicht vom Schloß das türkische Haus 
mit einem Erdgeschoß von offenen Arkaden und einem 200 Fuß 
hohen minaretartigen Thurme, von dem aus man die ganze 
Wald- und Hügelgcgcnd viele Meilen weit in vollem Rundbilde 
übersieht * 3 ). 
Ebenso war Fürst Aloys auf Sammlung geistiger Schätze 
bedacht. Er vermehrte die Bildergalerie und wurde insbesondere 
’) Zu Aloisthal im Thäte der March bei Böhmisch-Eisenberg. 
2 ) Schriften der histor.-statist. Section der mähr.-schlesischen Gesell 
schaft XV. 281; vergl. VIII. 1. Abth., 37, Anmerkung. 
3) Wurzbach, Biograph. Lexikon XV. 139.
	        

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