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Sohne des berühmten Staatskanzlers. Eleonore sollte den
jungen Fürsten Johann Schwarzenberg heirathen, aber dieser
schläfrige, phlegmatische, stille Liebhaber sagte ihr wenig zu und
war bald vergessen, als in dem Fürsten Karl Liechtenstein ein
feuriger, heldenmüthiger Krieger erschien und um sie warb. Sie
sah ihn zum ersten Male, da er mit der Sicgesnachricht der
Erstürmung von Schweidnitz als einer der Haupttheilnchmer
dieser glorreichen Wasfenthat in Wien seinen Einzug hielt. Am
22. März 1761 wurde die Verlobung „des k. k. Kämmerers
und Generalmajors Fürsten Karl von Liechtenstein und des k. f.
Kammerfräuleins von Dettingen" bei Hofe kundgemacht und am
30. März die Trauung vollzogen, wozu die Kaiserin den Neu
vermählten ein großes Diner gab mit nachfolgender Abendgesell
schaft. Nach der Heirath wurden sie und ihre Schwester zu
Palastdamen und Sternkreuzordensdamen ernannt.
Die nächsten Sommer lebte die junge Fürstin Eleonore
getrennt von ihrem Manne, der im Felde stand. Sie lebte in
Loosdorf, Eisgrub, Feldsberg mit den anderen Liechtenstein. Der
Winter vereinigte sie in Wien. Der Friede von 1763 machte
dem Kriege und dem Lagerleben ein Ende, und so konnte sie
diesen Sommer vereinigt auf ihrer eigenen ererbten Besitzung
Groß-Meseritsch zubringen. Am 6. December 1763 kam ihr
erstes Kind, eine Tochter in Wien zur Welt.
Das nächste Jahr (1764) führte sie, wie schon oben er
zählt worden, mit ihrem Gemahle zur Krönung Josephs nach
Frankfurt, und auf der Reise dahin besuchte sie alle Verwandten
und Freunde der Hcimath und der Jugendzeit und lernte eine
stattliche Zahl der größeren und kleineren Höfe in Bayern,
Schwaben und Franken kennen. Sie genoß die Festlichkeiten in
Frankfurt nnt Vergnügen, aber, nach Wien zurückgekehrt, hatte
sie den Schmerz, ihre Schwester nicht mehr vorzufinden, welche
mit ihrem Gemahl, der zum Gesandten ernannt worden, nach
Neapel gegangen war. Sie schrieb ihr aus Wien: „Bin nun
wieder an dem Marterort, wo ich ohne Dich leben soll. Jeder