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aber noch nach Antwerpen, wo er liegen blieb. Der Bischof ließ
Andachten zu seiner Genesung abhalten und stellte das heiligste
Sacrament drei Tage lang aus. Nach vier Wochen war der Fürst
wieder hergestellt, ließ viele Almosen an die Armee vertheilen
und begab sich dann nach Brüssel, wo er in dem Hause des
Marquis Botta den ganzen Winter blieb. Im Frühling 1752
ging er über Namur nach Luxemburg, besichtigte dort die Festung
und die Artillerie und kehrte darauf nach Wien zurück *).
Als im Jahre 1753 mit dem Tode des Feldmarschalls
Fürsten Lobkowitz das General-Militärcommando in Ungarn in
Erledigung kam, wurde dasselbe dem Fürsten Wenzel übertragen.
Unter dem 27. November wurde davon sowohl die ungarische
Kammer wie die k. k. Hofkammer verständigt. Es heißt in
diesem Schreiben des Kriegsraths, daß Jhro k. k. Majestät dem
Fürsten diese Würde verliehen „in mildester Betrachtung deren
sowohl von seiner uralten um das durchlauchtigste Erzhaus von
Oesterreich sehr meritirten fürstlichen Familien anererbten, als
deren eigenen mittelst etlich dreißigjährigen in Publicis et Mi-
litaribus mit distinguirter getreuester Devotion und Integrität,
auch unermüdeten ausnehmenden Eifer geleisteten ersprießlichen
Diensten sich erworbenen ansehnlichen Verdiensten, besitzenden
stattlichen Kriegscrfahrenhcit, Vernunft und Geschicklichkeit wie
mehr anderer begleitenden fürstlichen Eigenschaften. . .
Der Ausbruch des siebenjährigen Krieges fand ihn (1756)
als commandirenden General in Ungarn. Zu allgemeiner Ueber-
raschung aber legte er diese Stellung plötzlich nieder, wie es
heißt, weil er mit den Verfügungen des Vicepräsidenten des
Kriegsraths, Grafen Neippcrg, nicht einverstanden war und die
selben nicht durchführen wollte 2). Aber der Artillerie-Inspection
entsagte er nicht. In dieser Eigenschaft ging er nach Olmütz,
um dort die Arbeiten zu leiten, welche nöthig schienen, diesen
st Walberg, Gtenealogia.
st Arneth, a. a. O. V. 2 und 468.