Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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kann nicht weniger als mich für das so gütige Andenken hiermit 
ganz höflichst zn bedanken, und mir dessen geneigte Fortsetzung 
so mehrer zu erbitten, als meines Orts nni solche mit auf 
richtigstem Herzen mich zìi bestreben nienialen unterlassen werde. 
„Nach Euer Liebden an Tag gelegtem Verlangen habe ich 
die Ehre, Sie mit dem Plan des jüngsthin erfolgten Treffens 
schließig zu bedienen, und muß aber Dieselbe annebst ganz höf 
lichst belangen, solchen so beliebiger bei sich zu behalten, als er 
noch an keinen Menschen mitgetheilet worden ist. Die feindliche 
Absicht war gewißlich recht besonnen bei diesem Treffen ange- 
schicket, und haben sie unsere beeden Flügel, wie eben in ge 
dachtem Plan zu sehen, mit besonderer Herzhaftigkeit und allen 
Kräften angegriffen. Die Standhaftigkeit unserer Infanterie, 
die ruhmwürdige Aufführung unserer Cavallerie, und endlich die 
bescheidenen Anordnungen unserer Generale haben der Sache 
gar bald ein anderes Angesicht gegeben, dann als das sehr schöne 
und beständige Feuer der Ersten den Feind zu weichen bezwungen, 
wurde solcher durch unsere Cavallerie verfolget, die formirte 
feindliche Bataillon-Carröe mit dem Säbel in der Faust ange 
griffen, und der Sieg auf unserer Seite dergestalten richtig ge- 
stcllct, daß der Feind uns nebst der Wahlstatt 5000 Gefangene, 
31 Fahnen und 10 Stücke zur Beute lassen müssen. . . . Nur 
ist zìi bedaìicrn, daß diese Schlacht so nahe an seinen dreifachen 
Verschanzungen, welche von der Stadt von Piacenza und einer 
Artillerie von mehr als hundert schweren Stücken unterstützet 
waren, vorgefallen ist, dann widcrigcn Fall würden sehr wenige 
von diesen feindlichen Armeen dem unglaublichen Muth unserer 
Leute entronnen fein, und hätte man Gelegenheit gehabt, von 
diesem Vortheil noch weit mehrere Früchte zu erlangen, womit 
in unveränderlicher Hochachtung und wahrer Ergebenheit allstcts 
verharre Euer Liebden . . . Calorno, 29. Juli 1746 
') Die Schlacht von Rottofredo war lìoch einmal die Veranlassung 
einer ähnlichen Correspondenz zwischen dem Fürsten und dem alten Dessauer. 
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