125
Italienischen Affairen spricht nnd ich darüber einige Gewißheit und
mehreres eclaircissement wünschen möchte, so wollen Euer
Liebden nicht ungütig deuten, daß ich mir die Freiheit nehme,
dieselben um einige gütige Nachricht deßsalls, und wie man
dorten vermeine, daß die Affairen mit denen Spaniern laufen
werden, ganz ergebenst zu ersuchen. Wollen Eure Liebden die
besondere Gntheit haben, obiger Nachricht annoch einige von denen
kaiserlichen in Italien stehenden Regimentern, und ob es bei den
selben verbleiben oder ob deren noch mehrere und welche hinein-
geschicket werden dürsten? hinzuzufügen, so wird dadurch meine
Obligation vermehret, und ich werde, sowie außer das, stets be
mühet sein, die wahre Ergebenheit und Hochachtung an den Tag
zu legen, womit ich verbleibe Eurer Liebden dienstwilligster treuer
Vetter und Diener gcopotb v. Anhalt."
Am 26. December desselben Jahres sendete Fürst Leopold
das folgende Gratulationsschreiben zum neuen Jahre:
„Euer Liebden meine aufrichtigste Ergebenheit zu bezeigen, lasse .
so wenig jemals einige Gelegenheit als anitzo dieses alte Jahr vorbei
gehen, ohne solches mit dem herzlichen Wunsch zu beschließen, daß
Eure Liebden die gegenwärtige Zeit annoch unzählige Jahre in altem
ersinnlichen hohen Wohlergehen und Zufriedenheit erleben mögen.
Eure Liebden fortwährende Zuneigung und Freundschaft will ich
dabei ganz ergebenst erbitten und versichere, daß ich niemals auf
hören werde mit der vollkommensten Hochachtung zu sein" u. s. w.
Bald nachher hatte der Fürst von Anhalt-Dessau ein Gesuch
an den Kaiser gerichtet in Betreff der anhaltinischcn Truppe, welche
mit den sächsischen Regimentern im kaiserlichen Dienste stand,
nnd er erbittet sich dabei die Unterstützung des Fürsten Liechten
stein, mit Berufung auf ein kaiserliches Handschreiben, das ihm aus
Veranlassung des Fürsten nach dessen Rückkehr von Berlin zugesendet
worden war'). Der Fürst Wenzel nahm sich auch der Sache an.
') Dieses Schreiben ist im riechtenst. Archiv in Abschrift vorhanden.