Volltext: Geschichte des fürstlichen Hauses Liechtenstein

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bei dem Turnier zu entschuldigen '). So endete zugleich die 
Artusfahrt. 
Lieder des Winters und Turniere des Sommers wechseln 
nun wieder ein paar Jahre ab, bis die schwere Zeit über 
Oesterreich kam, als der Herzog Friedrich in der Schlacht gegen 
die Ungarn an der Leitha erschlagen wurde (1246). Ulrich 
selbst war nicht in der Schlacht, in welcher Heinrich von Liech 
tenstein nach des Herzogs Tod den Sieg davon trug, aber er 
beklagt den gefallenen Fürsten in der ergreifendsten Weise um 
feinet- und des Landes willen 2). 
Er selbst sollte noch alsbald das Unheil der herrenlosen 
Zeit bitter genug erfahren, wie er noch im Frauendienst 
erzählt. Es war im Jahr 1248, also zwei Jahre nach dem 
Tode Herzog Friedrichs, am 26. August, des dritten Tages 
nach St. Bartholomäus. Ulrich lag in seinem Zimmer auf 
dem Schlosse Frauenberg nach dem Bade der Ruhe hingegeben, 
als zwei ihm wohlbekannte Männer vor das Schloß kamen 
und Einlaß begehrten, der ihnen auch gewährt wurde. Es 
waren Pilgerin von Karsse und ein Herr Weinold, mit denen 
beiden er in freundschaftlicher Beziehung stand. Insbesondere 
hatte er mit Weinold, der ein großer, ungestalteter Mann war 
und sich aber aus allerlei Spässe verstanden zu haben scheint, 
viel Scherz getrieben. Wer übrigens diese beiden Männer 
waren, können wir nicht weiter sagen, da keine anderen Nach- 
richten über sie vorhanden sind, als diejenigen, welche uns Ulrich 
selbst mittheilt ^). Auch über das ganze Ereigniß wissen wir 
weiter nichts. 
1) Frauendienst 503. 
2 ) Frauendienst 526 ff. 
-) 537 ff. 
**) Eine Burg Katse, jetzt Kätsch, lag oberhalb Murau und es kom 
men im 12. Jahrhundert einige Personen vor, die nach derselben benannt 
sind; jetzt ist, was davon übrig, im schwar;enbergischen Besitz. V. d. Hagen, 
Minnes. IV. 380. Anm. 2.
	        

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