a. Lis jur öerlmer Gesandtschaft.
rJjürft Joseph Wenzel Lorenz, gewöhnlich in Kürze
Fürst Wenzel genannt, der Sohn eines tapfern Soldaten, war
selber Feldherr und Staatsmann zugleich. Er schien zu allem
geboren zu sein, was er in Angriff nahm, und das war, wie
seine Geschichte zeigen wird, mancherlei. Die Natur hatte ihm
der Talente viele mitgegeben, und sie hatte mit den Talenten
eine menschliche Liebenswürdigkeit gepaart, welche ihm die herz
liche Freundschaft derer gewann und festhielt, die er sich durch
seine Verdienste verpflichtet hatte.
Geboren als ältester Sohn des Fürsten Philipp Erasmus
zu Prag am 9. August 1696, erhielt er auch dort auf dem
Karolinum seine Erziehung, während er unter der Vormund
schaft des Fürsten Walter von Dietrichstein und des Grafen
Maximilian von Kaunitz stand. Zur Zeit der Feldzüge ihres
Gemahls hatte seine Mutter, die Fürstin Christina Theresia,
geborne Gräfin Löwenstein-Werthheim und Witwe des Herzogs
Albert von Sachsen-Weißenfcls, ihren bleibenden Aufenthalt zu
Prag. Sie blieb auch dort nach dem frühen Tode des Fürsten
Philipp Erasmus, bis ihr ältester Sohn, Fürst Wenzel, zum
Austausch für Vaduz und Schcllenbcrg vom Fürsten Anton
Florian die Herrschaft Rumburg erhielt. Dann übersiedelte sie
nach diesem Schlosse und lebte dort als eine Wohlthäterin der