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Ein Glück war es, daß die Sommerhitze den Herzog von
Anjou und Berwick zur Ruhe zwangen, letzterer sogar zun, be
drohten Toulon abgerufen wurde. Andererseits rechnete man
vergebens auf Hülfe. Die der Alliirten konnte nicht vor dem
Herbst kommen, die Hülfstruppen des Kaisers unter Daun
hatten ihren Weg gegen Neapel genommen, dieses Reich für
König Karl zu erobern; andere waren zu Eugens Unternehmen
gegen Toulon verwendet. Man setzte große Hoffnung für
Spanien auf dieses Unternehmen, aber es schlug fehl. Auch in
Portugal dachte man nach dem Unglück von Almanza nur an
Vertheidigung. So standen die Dinge den Sommer hindurch
verhängnißvoll genug: Aragon und Valencia verloren, Cata-
lonien bedroht, an Generalen und Truppen, an Munition und
Provision gleicher Mangel; die Person des Königs der höchsten
Gefahr ausgesetzt, die kleine Armee mit gänzlichem Untergang
bedroht; Truppen und Führer in Verwirrung und Bestürzung;
das Landvolk, das die Armee fliehen sah, Haus und Hof ver
lassend und sich in das Gebirge flüchtend. Da der Succurs aus
Italien nicht vor Ende Septeniber, aus England nicht vor
Ende October eintreffen konnte, so schien die ganze Existenz nur
von des Feindes Discretion abzuhängen').
Indessen ging der Sommer hin, indem die Franzosen die
Zeit mit Belagerungen verloren. Andererseits kam auch keine
Hülfe. Mehr als jetzt Truppen auf der Halbinsel stünden, so
berichtet Graf Wratislaw über seine Confercnz mit Marl
borough, und man gegenwärtig hinüberzubringen im Begriffe
sei, könne man nicht herbeischaffen; dagegen wolle man den
König mit einer bedeutenden Summe unterstützen, um eigene
Truppen aufzubringen. Man rechnete (viel zu hoch) auf 14,000
Mann, die der König habe, wozu ein Succurs von 11,000
Mann nebst 7000 Pfälzern kommen sollte, so daß der König
') Schreiben des Fürsten an die regierende Kaiserin vom 17. Juli
1707, Barcelona.