Volltext: Liechtenstein in Europa

bittlich entgegengesetzter, zum Teil auf gegenseitige Vernichtung programmierter Standpunkte. Das Verfahren führt aufgrund seiner Konzeption und aufgrund einer dialektischen Verkettung von Um­ ständen zwischen West- und Ost-Europa unweigerlich in die Aus­ einandersetzung hinein. Wer meint, sich draussen halten zu können, verliert! Man beisst sich zuerst im Gegensatz fest. Und erst ein Läu- terungsprozess, eine Besinnung auf das, was neben der notwendigen, aber sterilen Konfrontation Gemeinsames übrigbleibt, zeigt vielleicht einen Ausweg. Als Regenschirm aus Papier wird die KSZE in einem apokalypti­ schen Gewitter wenig nützen. Als farbenprächtiger Lüftballon, der von einer Seite in Bewegung gesetzt wurde, um die Aufmerksamkeit der europäischen Völker von der kohärenten Wahrung ihrer Sicher­ heitsinteressen abzulenken, ist die KSZE schnell durchschaut. Nur wenn man strengste Massstäbe anlegt, kann man «unter Furcht und Zittern» hoffen, dass das KSZE-Verfahren vielleicht doch das hervorgibt, was damit erreicht werden kann und erreicht werden muss: ein neues, sicheres und menschenwürdiges Verhältnis zwischen allen beteiligten Staaten und ihren Bürgern, ein Verhältnis, das allen nützt und keinem schadet, weil die Ursachen von Furcht und Span­ nung für die Menschen in Europa überwunden oder wenigstens ein­ gedämmt würden. Unter solchen strengen Voraussetzungen erkennt man ohne Euphorie, wie weit sich die Teilnehmerstaaten bis jetzt in bedeutenden Schrit­ ten diesem neuen Verhältnis genähert haben und wie weit dasselbe auch jetzt noch zerbrechlich, unsicher und ungenügend bleibt. Aus einer solchen Perspektive erkennt man, dass die eingeschlagene Methode zielführend sein kann. — In Verfahrensfragen, — im Prinzipienkatalog, — in der Ausgewogenheit der 3 Körbe und damit implizit im Be­ kenntnis zu einem europäischen Menschenbild, — und im Bekenntnis zur Fortführung, des yorgezeichneten Weges erreichen die Teilnehmerstaaten* bedeutende Elemente für eine neue 192
	        

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