Volltext: Liechtenstein in Europa

Ebenso notwendig ist es aber auch, dass man sich mit den besonderen Erkenntnissen der Strategie unter den Bedingungen des Atomzeit­ alters vertraut macht. Diese Bedingungen zwingen die Mächte zu ganz bestimmten Verhaltensmustern im Versuch, dem Gegner ge­ wachsen zu sein, den Frieden zu sichern, die gegnerische Friedenswil­ ligkeit abzutasten. Wir beginnen daher mit einem Versuch, Klarheit über den Begriff Entspannungspolitik zu gewinnen. 2. Kapitel: Entspannungspolitik I. Geschichtlicher Rückblick Aus dem Alptraum einer nationalsozialistischen totalitären Herr­ schaft über Europa erwachten die Völker dieses Kontinentes nur, um sehr bald zu erkennen, dass ein neuer Imperialismus und ein neuer Konflikt ihre Freiheit bedrohten. In diesem Zusammenhang wird heute oft der ideologische Gegensatz zwischen West und Ost und das Ringen der Supermächte um die Weltherrschaft genannt, was die Teilung des Kontinentes, den Kalten Krieg und das Wettrüsten ge­ bracht habe. Es muss aber mit aller Deutlichkeit gesagt werden, dass die Sowjet­ union, eine seinerzeit mit Hitler verbündete Grossmacht, sobald der Diktator gefallen war — ja schon vorher, in Jalta, in Teheran und in Potsdam — die Lage ihrer erschöpften Nachbarvölker nutzte, um ungehindert eine Politik der Annektion, der Kolonisation, der Um­ siedlung und Vertreibung ganzer Bevölkerungsteile in Angriff zu nehmen und um sich vor ihren Grenzen eine Art freie Aufmarschbasis zu schaffen. Was aus russischer Sicht die Ursachen für diese Entwicklung sind, kann hier nicht ausgeleuchtet werden. Jedenfalls sah sich Stalin als Exekutor des lenin'schen Testaments veranlasst, diese Politik konse­ quent zu betreiben. Um in jeder Art die sowjetische Vorherrschaft gegen Westeuropa abzusichern, geschahen Dinge, wie wir sie in jüng­ ster Zeit vielleicht in Südostasien beobachten konnten. Dies alles 
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