Volltext: Liechtenstein in Europa

schaft wird einprägsam vorgestellt; die Epoche der Christianisierung und des frühen Mittelalters erhielt durch die Bodenforschung in jün­ gerer Zeit besonderes Profil; Hoch- und Spätmittelalter sind in beachtlichen Werken kirchlicher Kunst dokumentiert, ebenso die barocke Kunst; Volkskunde und Kunsthandwerk sind Abteilungen des Museums, die im Ausbau begriffen sind. Bis zum Bezug des Liech­ tensteinischen Kunsthauses werden Teile der weltberühmten Waffen­ sammlung des Fürsten im Landesmuseum gezeigt.37 Die Reihe kulturell tätiger Organisationen könnte noch weitergeführt werden. Die Leistungen des Historischen Vereins für das Fürstentum Liechtenstein sind allein schon durch die Herausgabe von mehr als 80 wertvollen Jahrbüchern zur Geschichte Liechtensteins ausgewie­ sen. Er veranlasst und verwaltet die archäologischen Ausgrabungen im Gebiet des Fürstentums, die weit über die Staatsgrenzen hinaus für die Ur- und Frühgeschichte von Bedeutung sind. Zu jüngeren Institutionen zählen die Liechtensteinische Staatliche Kunstsamm­ lung, die Landesbibliothek, das Rheinbergerarchiv, das Briefmarken­ museum und die diversen Ortsmuseen. Mit zugerechnet werden müs­ sen die kirchlichen Organisationsformen, wie Kirchenchöre, dann die ganze Skala von kulturell tätigen Ortsvereinen, Musikkapellen, Män- ner- und Frauenchöre, folkloristische Vereinigungen und dergleichen mehr. Sie alle leisten wesentliche Beiträge zur Selbstfindung des Kleinstaates. Hilfreiche Strukturen für den Kleinstaat Es scheint heute eine grundlegende, völlig neue Einsicht in manche Gebiete der Wissenschaften einzuziehen: Die Theorie der dissipativen, offenen, energieverbrauchenden Strukturen wird, im Gegensatz zu den geschlossenen Systemen, als ein dynamisches Modell zur Erklä- ung evolutiver Vorgänge vorgeschlagen. Je komplexer eine offene, energieverzehrende Struktur ist, desto anfälliger und verwundbarer wird sie. Solche Gebilde sind in stetem Wechsel begriffen, weit ent­ fernt von Gleichgewichtigkeit und Stabilität. Das wäre ihr Tod. In­ stabilität erweist sich als Zugang zu einer entwickelteren Ebene, als Schlüssel zum Überstieg und zur Transformation. Alsdann fügen sich die Teile gestresst zu einem neuen Ganzen, zu einem System 37 Liechtensteinisches Landesmuseum Vaduz, Wegleitung, Vaduz 1975. 130
	        

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