Volltext: Der letzte Gutenberger

I) 
I. Teil 
1. Auftritt. 
Türmer (bläst vom Turmaltan den Morgenruf und singt dann 
die „Tagwache"*): 
Stehet auf im Nama Äerr Iestl Christ 
Der Helle Tag vorhanda ist 
Der helle Tag, der nia auslag 
Gott gab üs alla an guata Tag. 
Gelobt sei Jesus Christ! (Bläst, tritt zurück.) 
2. Auftritt. 
(Am Palas werden die Fensterladen geöffnet.) 
Wirnt von Gutenberg (kommt singend dnrch den Torweg): 
Golden bricht die Frühlingssonne 
Ämter Berg und Fels hervor. 
Tan glänzt auf den grünen Matten, 
Blumen recken sich empor. 
Bon der Burg dort schwirrt ein Klingen, 
Rosse stampfen. Staub wallt auf. 
Mit verhängten Zügeln sprenget 
Talwärts keck ein Reiterhaus'. 
(über den Äof schreitend spricht er): 
Sei froh gegrüßt, du neu erwachter Morgen, 
Du jugendfrischcr, süßer Trautgeselle, 
Du Abglanz einer Welt, die droben waltet, 
Wo über morgenrotem Dämmerlichte 
Ansterblich die Anendlichkeit sich weitet, 
Im Purpurlicht hinein in alle Äerzen 
Den Morgengruß uns lächelst erdenwärts. 
Auch mir, dem armen, heimatlosen Ritter, 
Beutst freundlich lächelnd du die milden Äände. (ab.) 
*) Worte und Melodie waren als letzter Stundengesang des Nacht 
wächters in Triefen ncch vor vierzig Jahren üblich.
	        

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