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Gutenberg im Schwabenkrieg.
(?Xie Feindseligkeiten zwischen dein „Schwäbischen Bund"
und den Schweizern wurden durch die in unserm Spiel
(Seite 32) wiedergegebene Beschimpfung vorüberziehender
eidgenössischer §)eereshaufen durch die Besatzung der Burg
eröffnet. Zur Bestrafung dieser „schändlichen und un
christlichen Wort von dem Zusatz auf Gutenberg" sam
melten sich die Schweizer bei Azinoos. Inzwischen wurde
die Steig vom Freiherrn Ludwig von Brandis erstürmt,
doch schon am nächsten Tage wieder geräumt. Nun drangen
die Bündner über die Steig, die Eidgenossen über den
Rhein vor. Die Kaiserlichen wurden bei Triefen in einer
mörderischen Schlacht nach heldenhafter Gegenwehr von
der zehnfachen feindlichen slebermacht geschlagen. Balzers,
Triefen und Vaduz gingen in Flammen auf, ebenso
Schloß Vaduz, das Ludwig von Brandis in schmachvoll
feiger Weise ohne Schwertstreich preisgegeben hatte.
Tapferer hielt sich Alrich von Ramschwag, der Vogt
auf Gutenberg.
Am Samstag Laetare wurde der erste schwache —
Angriff abgeschlagen. (Siehe Seite 38) Die am 10. April
einsetzende Beschießung gestaltete sich bei der damaligen
Anvollkonunenhcit der Feuerwaffen recht humorvoll. Die
Äauptbüchse (siehe Seite 39) ging schon nach wenigen
Schüssen in Stücke. ^Ind die übrigen kleineren Kanonen
erwiesen sich als äußerst harmlos. Die Spuren der Schüsse
wischten die Belagerten unter Spott und Äohn mit Besen
ab. Schließlich war die Belagerung bloß mehr auf „Aus
hungerung" eingestellt und soll just in dem Augenblicke
von den Schweizern als aussichtslos aufgehoben worden
sein, als die Not im Schlosse den Höhepunkt erreicht hatte.
Eine alte Ueberlieferung, die in unserm Spiele (Seite 44)
festgehalten ist, berichtet, daß der Abzug der Belagerer eine
Folge der gelungenen Lift des „Schwcinc-Schlachtens"
gewesen sei.