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Walser: Ja, ich habe gemutzt, datz die Wechsel ohne
Wissen bes Verwaltungsrates herausgegeben morden sind.
Budschebl: Kannten Sie als Kontroll-Organ nicht die
Bestimmungen, Latz die Kompetenz bes Thöny nur be
schränkt war, -atz er Kredit- unb Wechsel-Operationen
/richt durchführen durste?
Walser: Ich kannte die Bestimmungen, datz seine Tä
tigkeit, eine begrenzte war. '
Budschebl: Dann mutzte Ihnen auch bekannt sein, Latz
Thöny nicht so grotze Beträge hinausgeben durfte, bei
spielsweise über 2 Millionen Mark. Ich möchte Sie noch
etwas fragen: Sie sind Obmann einer grotzen Partei ge
wesen, Landtags-Abgeordneter, Mitglied der Kontroll
stelle. Ihnen fällt es nicht ©in ,und Sie glauben, Latz Sie
durch diese Begangenschaften keine Strafhandlung began
gen haben. Nun möchte ich wie an einen Schüler folgen
des Beispiel aufgeben: „Sie nehmen aus der Kassa Geld
heraus, unberechtigterweise, und gehen hin und kaufen
ein Zebra, weil-es Ihnen gefällt und Sie glauben, Latz
Sie damit ein Geschäft machen können, dadurch, Latz Sie
es weiter verkaufen. Nun kommt man Ihnen darauf, datz
das Geld aus der Kaffe heraus gekommen ist und Sie sa
gen dann, mir kann nichts passieren, ich habe ja ein Zebra
gekauft dafür. Glauben Sie; datz jedes Kind Ihnen sagen
wird, das ist ein Diebstahl oder ein-Betrug. Haben Sie
als Abgeordneter nicht so viel Verstand, datz Sie das ein-
.fehen?
Walser: Ich habe gesagt, was ich gedacht habe.
Budschebl: Nun die Coburger-Angelegenheit: Sie
sagten, Sie haben nicht gedacht, datz ein Geschäft verun
glücken könnte. Nun nehmen wir einmal.'an, es wäre
Ihnen gelungen und Sie hätten diese tschechischen Güter
käuflich erworben. Eines schönen Tages wären Wechsel
über 2 -Millionen Mark hier präsentiert worden. Was
glauben Sie, was hätte die Sparkassa gesagt, über ein so
schönes Geschenk, wenn jetzt eine Zahlung.über 2 Millio
nen Mark geleistet werden mutzte.
Walser: Die Sparkassa sollte nicht den Besitz be
ialten: .fragen Sie Beck und Carbone.
Dr. Budschebl: Haben Sie denn an die Möglichkeit ge
lacht, datz dadurch die Sparkasfa in die grötzte Schwierig
keit kommen könnte, wenn auf einmal ein Wechsel mit
Millionen bezahlt werden sollte; woher sollte dann die
»parkassa das Geld nehmen? - '
Walser: Es steht fest, datz an eine grotze Hypothek ge
macht war auf diese Güter.
Dr. Budschebl: Ich hab hier einen Brief vom 11. Fe
bruar 1924, den Sie an den -Verwaltungsrat der Spar-
lassa geschrieben haben mit Ihrer persönlichen Unter
schrift. Der Brief lautet um eine Einlage vom Fürsten in
jer Höhe von 525,000 Fr.
Präsident: Haben Si-e das Schreiben verstanden oder
>ll ich -Ihnen dasselbe noch einmal vorlesen?
Walser: Nein.
Dr. Budschebl: Was sagen Si-e'dazu? '
Walser: Es wird stimmen.
Dr. Budschebl: Freilich war es gut, datz der Fürst das
irlehen- nicht gegeben hat.
Glauben Sie, datz durch die Begebung der Wechsel des
ljöny -der Kredit der Pank gestärkt ivgrde?
-Walser: Das weitz ich nicht.
Dr. Budschebl: Sie geben an, datz Sie nur 1ö,ü0v Fr.
für Ihren persönlichen Gebrauch verwendet haben. Sie
haben im Hotel Geliert in Budapest zuletzt gewohnt. Ich
habe gehört und aus den Akten entnommen, datz Sie
überhaupt immer iñ den ersten Hotels abgestiegen sind.
Sie sind mit dem Flugzeug gefahren, war das notwendig,
datz Sie in den teuersten Hotels der Welt wohnten?
Walser: Es war nicht das teuerste; wenn man als
Geschäftsmann geht, mutz man in einemguten Hotel woh
nen. Die zwei Herren, die nach Budapest reisten, um die
Sache zu untersuchen, haben noch in einem, teureren Hotel
als ich gewohnt.
Dr. Budschebl: Sie haben den Namen Schredt ge-
nannt.
Wal^r: Schredt war in Wien.
Dr. Budschebl: Es waren zwei Herren in Budapest,
die haben dort Konferenzen gehabt. Ist es richtig, datz
beide Herren gesagt haben sollen, die Sparkassa werde
alles bezahlen; ist Ihnen -das nicht bekannt?
Präsident: Das war bei der Untersuchung, wo beide
Herren in Budapest waren.
Walser: Ich weitz nicht, was die Herren gesagt -haben.
Dr. Budschebl: Es mutzte Ihnen doch auffallen, wenn-
Ihnen Beträge übersendet -worden waren; glaubten Sie
denn, datz das Geld zum Fenster heremfli-ogt. Nun sagten
Sie von einer Buchhaltung in Rumänien-; existiert sie
noch?-.
Walser: Sie mutz noch existieren.
Dr. Budschebl: Wer -wird diese Buchhaltung heute ha
ben; hat -sie Thöny?
-Walser: Ich weitz es nicht.; die Buchhaltung wird be
schlagnahmt sein. - -
Dr. Budschebl: Wir haben ein Interesse,- diese Buch
haltung herbeizuschaffen. Kürz -vor -Ihrer Verhaftung
haben Sie die -Aeutzerung gemacht, der. Regierungs-Chef
Schädler und Beck möchten zu Ihnen kommen; die Bei
den werden schon etwas erfahren. Sie hätten erzählt, die
beiden Herren hätten die Klassenlotterie wider' Ihren
Willen in das Land gebracht, aber Sie haben der Klassen
lotterie den Hals abgedreht.
Walser: Das habe ich nicht gesagt:
Präsident: Das war im Rapport bei- Ihrer -Verhaf
tung.
-Walser: Bei einer Verhaftung ist man bekanntlich
nicht ruhig und ich habe dort dem Lonüweibel gesagt,
„nun es mutzte so kommen bei der verdammten Klassen
lotterie".
Erstens war ich Gegner von der Klassenlotterie. Ich
hatte im Lande, wie soll ich sagen, für^die Vertriebsunion
die Stelle des Aufsichtsorganes vertreten, u. nun waren
ursprünglich bei den Schuldposten solche von den Leuten,
die bei der Klassenlotterie beteiligt waren, Kapp, Grützer
usw. Infolgedessen habe ich dazumal in meiner Aufre
gung das als die Ursache des Unglücks dargestellt. Dafür
bin ich weder schuldig, noch kann man mich für das ver
antwortlich machen, was passierte.
Ich habe dann noch gesagt,-es wäre wahrscheinlich
mehr im Interesse der Sache gelegen gewesen, wenn man