s?
Walser.: Mit Bèck habe ich nur gesprochen, weil Thöny
mir telefoniert hat; ob ich mit ihm gesprochen habe, daß
etwas aufliegen könnte, daran kann ich-mich nicht erin
nern.
Staatsanwalt: Im Jahre 1926 sind Sie in nähere
Fühlung mit Niko Beck getreten. Welcher Anlaß bestand
denn, daß Sie sich an Beck wendeten und weshalb?
Walser: Ich hatte mit Beck nicht in nähere Fühlung
zu treten: ich war immer gleich in Fühlung mit ihm, denn
wir waren schon im Jahre 1922 mit einander in Oester
reich und seinerzeit wo Thöny mir telefonierte, war Beck
in Vaduz.
- Staatsanwalt: Beck gab in der Voruntersuchung an,
er fei bei der Klassenlotterie gewesen — bei der Centro-
fag—.
' Walser: Nein, bei der ersten.
Staatsanwalt: Sie hatten ihm die Stelle verschafft?
was hatte er dort, für einen Gehalt?
Walser: 500 oder 600 Franken.
Staatsanwalt: Was hatten Sie für einen Gehalt?
Walser: Gar keinem
Staatsanwalt: Es sind Leute gewesen, die behaupten,
Sie hätten 1000 Franken bekommen.
-Walser: Das war später bei der Centrofag: aber nur
so lange bis ich in die Vermögensverhältnisse der Centro-
sag kannte, dann habe ich darauf verzichtet.
Staatsanwalt: Wann haben Sie vom Vermögens-
stand der Centrofag Kenntnis bekommen?
Walser: Das weiß ich nicht mehr.
Staatsanwalt: . Auch nicht wie lange Sie einen Ge
halt von 1000 Franken bezogen haben?
Walser: Ich habe vielleicht 3 Monate 1000 Franken
Gehalt bekommen.
Staatsanwalt: Nun fällt mir auf, wieso man einem
Vertrauensmann, der eigentlich nichts zu tun hat, 1000
Franken bezahlt?
Walser: Ich hatte auch Reisen zu'machen, die mußte
ich aus diesem Gelds bestreiten.
Staatsanwalt: Vorher hatten Sie nur angegeben. Sie
seien Vertrauensmann gewesen, damit Sie den Leuten in
Liechtenstein Auskunft geben können, darum fiel mir die
Bezahlung auf.
Walser: Ich hatte auch Spesen zu bestreiten.
Staatsanwalt: Sind die Fahrten nicht besonders be
zahlt worden zu den Verwaltungsrats-Sitzungen?
Walser: Nein.
Staatsanwalt: Beck gab an, daß Sie ihn um diese
Zeit im Herbst 1926 einmal aufgerufen hätten, Sie hätten
für ihn ein gutes Geschäft; er solle mit Ihnen zusammen
arbeiten. Ist das richtig oder erinnern Sie sich daran?
. Walser: Ich kann mich nicht erinnern.
Staatsanwalt: Wie aus den Angaben Becks hervor
geht, mußte er auf einmal in Zürich von Ihnen Wechsel
bekommen: zu was für einen Zweck bekam er diese Wech
sel?
Walser: Betreffs diesen Wechseln in Zürich habe ich
gestern schon Protokoll abgegeben; Beck sollte Geld be
schaffen.
Staatsanwalt: Wozu?
Walser: Um hier bei der Sparkassa abzudecken. '
Staatsanwalt: Ja, das mußte nun Beck tun. Wollten
Sie sich der Hilfe Beck's bedienen?
Walser: Ich war nicht da, ich war abwesend.
Staatsanwalt: Hatte Beck irgendwelche Ermächtiguntz -
Ihrerseits?
Walser: Ja, er hatte-die Ermächtigung.
Staatsanwalt: Wußte Beck, zu was diese Gelder
dienen sollten?
Walser: Ja.
Staatsanwalt: Es war Ihnen auch ungefähr klar, wie .
viel Geld verlangt wurde, um dort abzudecken? . -
Walser: Nein, damals war es mir nicht ganz.klar;
ich weiß es nicht mehr.
Staatsanwalt: Wenn Sie wieder weiteres Geld be- -
nötigt' haben, auf welche Art und Weise haben Sie sich
dieses Geld beschafft?
Walser: Ich habe nachher von hier kein Geld mehr
bekommen."
Staatsanwalt: Erinnern Sie sich an eine ganze Men
ge Telegramme aus Rumänien, in denen Sie Beck um
Geld ersuchten?
Walser : Wann war das?
Staatsanwalt: Das war in den Jahren 1927/28.
- Walser: Im Jahre 1927 war ich in Rumänien; da hat
mir Beck aus Berlin geschrieben; er hat mir nämlich Geld
geschickt von Berlin und geschrieben, daß wir eine größere .
Transaktion noch-durchführen möchten; er schicke mir nun-
das Geld,, das flüssig sei und in einigen Tagen bekäme
.ich wieder flüssiges Geld.
Staatsanwalt: Da haben Sie sich angesichts der gro« . -
ßen Freundschaft mit Beck, nicht bekümmert, woher die
Gelder kamen.
Walser: Ich habe Beck ersucht, er soll nach Rumänien
kommen; er kam nicht und dann bin ich an Weihnachten
heraus gefahren und habe dann gehört woher die Gelder
kommen.
Staatsanwalt: Haben Sie vielleicht sich doch nicht
einmal Gedanken darüber gemacht, wieso Beck, der- schon
im Konkurs gewesen ist, der über keinen Knopf Geld ver
fügt, jetzt Ihnen auf einmal tausende und taufende schik-
ken konnte?
Walser: Ich weiß nicht mehr, was ich gedacht habe.
Staatsanwalt: Beck hatte von Ihnen den Auftrag,
Geld zu beschaffen im Jänner 1927.
. Walser: Dazumal hat er keinen Auftrag gehabt.
Staatsanwalt: Im Dezember 1927 hatte Beck den
Auftrag, mit von Ihnen und von Thöny unterfertigten
Wechseln Geld zu beschaffen. Haben Sie nicht Beck ante
lephoniert, er solle Ihnen den Wechsel schicken?
Walser: Ich weiß nur, was Thöny gestern protokol-, -
liert hat. Es hat sich damals nicht um von Thöny unter
schriebene Wechsel gehandelt, sondern um Wechsel-Formu
lare. Da ist Beck mit Wechsel-Formularen in Zürich an
den Zug gekommen.
Staatsanwalt: Können Sie sich daran erinnern, daß
bei der Besprechung in der Wohnung des Thöny Beck von
irgendwelchen Wechsel-Operationen, die in Zürich bei der
Bank durchgeführt werden sollten, gesprochen worden ist?
Walser: Nein; ich glaube, da war ich auch nicht dabei.
Staatsanwalt: Während Sie von Berlin aus Geld
bekommen haben von den Konkursiften Beck, haben Sie
denn nicht darüber nachgedacht woher dieses Geld komme?
Walser: Was soll ich sagen; ich weiß es nicht mehr
genau, wie die Sache sich abgespielt hat.