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se mit Justus. 7Doch ist ^ anzunehmen, daß er Ih
nen Mitteilung machte über das Schicksal seiner
Erkundigungen.'
Walser: Ich habe erst später erfahren, daß
ein -Wechsel bei der Fabank liegt, der mit 10.000
Schilling belastet ist.
E räsident: Sie bestreiten das.
alser: Ja.
Präsident: Nun die Angelegenheit Kapferer
und Schwarzwald. Das war im Frühjahr 1928,
nicht wahr?
Walser: Kapferer habe ich früher gekannt.
Präsident: Alle diese Transaktionen fallen
in die Zeit vom Jänner 1928. -
Walser: Ich habe mit Kapferer keine Trans
aktionen gemacht.
Präsident: Wir werden sehen. Das war Ka
pferer Bernhard, Hermannsgasse 19, Wien. Wie
sind Sie mit dem bekannt geworden?
; Walser: Ich weiß nicht mehr genau, in Va
duz oder in Wien: Er ist ein Verwandter zu Dr.
! Praita, den ich kannte. Ich weiß nicht mehr, hat
l er ihn mir vorgestellt.
\ Präsident: Sind Sie nicht durch Bauer mit
[ Kapferer bekannt geworden?
: Walser: Durch Dr. Pratta.
Präsident: Ich glaubte, daß der Kapferer ein
mal .den Bauer besucht hat. in Bukarest und
daß Sie dort bekannt geworden sind.
s Walser: Nein- Kennengelernt habe ich ihn
^ schon in Wien.
Präsident: Das tut nichts zur Sache. Nun
dieser Kapferer hat Ihnen von-dem bulgarischen
; Geschäft erzählt, nicht wahr? Erzählen Sie das.
Walser: Ja. Er hatte in Bulgarien ein Holz-
geschäft und dazu habe ich ihm Geld gegeben.
Es war von Anteil-rechten aus seiner Erbschaft
. mit der Frau Julie Langewitz in Sofia. Er hat
einen Vertrag abgeschlossen mit dieser, wonach
; er das Geld zur Verfügung stellen muß, um in
dem Erbschaftsprozeß , die Erledigung dieser Sa-
r che durchzuführen.
Präsident:. Sind Ihnen da bestimmte An-
' haltspunkte gegeben, worden über die Wirklich
keit. c ’ .
Walser: Er hat die Aktien vorgezeigt, die
. er bei sich hatte und die Schätzung, sowie die
frühere Schätzung und dazu habe ich ihm Geld
gegeben, ich weiß nicht mehr wie viel.
Präsident: Sie - haben ihm 50,000 Fr. gegeben,
i darunter mehrere mal einige tausend Schilling.
Walser: Ich weiß' es nicht mehr. So wie es eben
im 1lnte;suchungspro1okoll. abgegeben ist. >
Präsident: Im Jänner 1928 hat er Sie, in-Vaduz
besucht, da .hat er Sie wieder angegangen, dort be
kam er 500 bis 700 Schillinge.
Walser: Er ist hier gewesen zur Verhandlung mii
'einer Bündnerfirma - auf Mineralwasser oder waS...
, Präsident: Er hat sie um eine .Kleinigkeit ange
gangen. Sie haben dem .Nico Beck gesagt, er solle
sich mit ihm abfinden.
Walser: Das habe ich ihm- selber gegeben,' das
war in Wien. In Wien ist er jeden Tag gekommen.
Ich sagte: Herr Kapferer, das geht nicht so weiter.
Ich war jetzt weggefahren von Wien: Cr hat immer mit
Bleck verhandelt und Geld geholt. Ich habe aber kei
nen Auftrag erteilt dazu.
Präsident: Dann haben Sie ihm noch einen wei
tern Wechsel mit 20,000 Fr. gegeben, zu welcher Bestim-
mung hat er einen Wechsel mit -10,000 Franken er
halten ?
Walser: Von mir keinen.
Präsident: Dann hat Beck ihm noch einmal in Ihrer
1leb!eremstimmung einen Wechsel von - 20,000 Fr. ge
geben. Kapferer hat insgesamt erhalten: einen Wech
sel von 5000, und weiter ; einen Wechsel von 1000 und
einen Wechsel von 20,000 Franken.
Walser: Daran kann ich mich nicht erinnern.
Präsident:' Die 20,000 Franken mit der Bestimmung,
die Hälfte des Diskonterlöses an die 1'andesbanc bezw.
an Beck abzuführen.
Walser: Nach meinem Wissen hat Kapferer einen
Wechsel von Weck mit 20,000 Fr. erhalten mit der
Maßgabe, daß er die Hälfte an die,t.'andesbank abzufüh
ren habe, anderes weiß ich nicht.
Präsident: Aber das ist Tatsache, Sie haben sich
nachträglich damit einverstanden - erklärt. Mit dem
20,000 Franken Wechsel haben Sie mit dem Kapferer
hinsichtlich dieser Uangewiher - Sache diesb^üg-
lich einen Vertrag abgeschlossen, wo Sie 5000 Franken
vorgeschossen haben.
Walser: Ich habe von ihm einen Btief, wo er
sich verpflichtet hat, der liegt in Rumänien und ei
nen förmlichen Vertrag wollten wir- noch abschließen,
man ist aber nicht mehr dazu gekommen. .
Präsident: Haben Sie Sicherheit erhalten für diescn
Vorschuß von 5000 Franken?
Walser: Weitere Sicherheiten nicht.
Präsident: Sie .wußten aber doch, daß dieser
Kapferer. keine Sicherheiten für Sie bot.
. Walser: Ich meine, Kapferer hat n ach meinen In
formationen sehr schöne- Geschäfte gehabt, sehr gute
B Eichungen.
- Präsident: Hat Thöny von der Angelegenheit mit
Kapferer Kenntnis gehabt, hatte Tarbone Kenntnis? .
Walser: Niemand. Kapferer hat das Geld ohne
jedes Einverständnis begeben. Der Wechsel, den erhalte,
nach meinem- Wissen ist. .es bloß einer, dann hatte
ihn Beck in meiner Abwesenheit- gegeben mit der Maß
gabe, daß er 10,000 abführen muß.
Präsident: Zur Sache Schwarzwald, das war im
Frühjahr, im Mim 1928.
Walser: Der Schwarzwald hat einen Wechsel ge
habt.-
Präsident: Wie haben Sie diesekn Schwarzwald
kennen gelernt? „
Walser: Das war ein Geldvermittler in der Gi
rardi-Gasse. Den. Schwarzwald habe ich durch Kapferer
kennen gelernt. Der Schwarzwald hat einen Wechsel
.gehabt, ich weiß nicht. . von Carbone oder wem- und
wollte, daß ich den Wechsel unterschreibe. Das ist der
kOOOer- Wechsel, dann hat -er zwei weitere Wechsel von
nur bekommen.