Strnographisther
aus dem Kriminalprozeß gegen Zranz Thöny, Mko Seck, -lnton Walser unö Rudolf Tarbone.
Ausgabe. " ' Zreltag, 22, Nov. 192-.
!
f
['
F-
Walser: Vielleicht kann ich etwas nachhelfen in
der Sache. Die Wechsel sind von mir blanko unter
schrieben worden, natürlich in der- Absicht, Geld zu
bekommen. Und wenn ich richtig orientiert bin — ich
war da allerdings abwesend — so ist zuerst in Zürich
mit'meiner Unterschrift allein versucht worden, sie unter
zubringen. Ich weiß es aber nicht mehr genau, beim
Simon.
-Weder: Wir werden den Niko Beck- noch befragen.
Aber tatsächlich, der Erlös ist verwendet, worden auch
zur 'Abdeckung von Verbindlichkeiten Walsers. Walser
sagte im Verhör, es seien nicht 100.000 Fr., sondern
35—40;000 Fr., die ungedeckten Kredite seien nur,so'hoch.
Nun, was wäre die nächste Sache, — der Kauf
von Wolfzennen.
Walser: Davon weih ich nichts.
Präsident: Am Kauf von Wolfzennen waren Sie
nicht beteiligt?
Walser: Ja.
Präsident: Die zweite Wechselbegebung Zwicky,
Malans, 2.mal 60,000 Franken, daS ist nun schon ein
abgeklärter Punkt. Das war im April 1928. Waren
Sie dabei? *
Walser: Ja. ' -
Präsident: Erzählen Sie die Geschichte kurz.
Walser: Inzwischen war der erste Wechsel 100,000
Franken zurückbezählt.
Präsident: Wie. Sie wissen werden, hat Brugger
beim Liceurgeschäst eine wesentliche Rolle gespielt und
ich glaube, es liegt bei den Akten einsDokument, wornach
Brugger zugegeben hat, dah er schuld- ist, dah das iii*
ceurgeschäft niedergegangen ist, dah die Schuld auf!'eine
solch« Höhe gekommen ist und hat auch quasi Titel
verpfändet, die au
hat, sichergestellt
dem Anwesen, das sein Vater gekauft
ind, — auf diesem Gute ein...
Walser: Ich habe nicht gewußt, dah er diese Titel
Thöny verpfändet hat. Später stellt sich dann herauf
dah er die Titel, die er mir hätte geben sollen, zur
Weiterrealisierung für die Abdeckung der Schuld beim
Liceurgeschäst, dah er die bereits schon Thöny ver
pfändet hat. Wie wir miteinander sprachen, sagte* Dyö-
ny: ich habe bereits diese Titel und aus diesem Grunde
haben wir uns berechtigt gefühlt, diese Titel bei Zwicky
>M!alans zu hinterlegen, um das Geld, das das ^iceuirge-
schäft der Sparkassa gekostet hat, bezw. was Brugger
verschuldet hat, nach seinen eigenen Angaben wieder zu
zuführen.
Präsident: Sie haben sich dann mit Thöny zu
Zwicky begeben, haben 2 Wechsel ausgestellt und für
diese 2 Wechsel zusammen war eine Hinterlage von
100,000 Mark da. '
Präsident: Im einen Fall waren . Sie. . Aus
steller. ' ...
Walser: Ein Wechsel war von uns 2 persönlich^
einer war von der' Blank.
Präsident: Wie wären die Rollen verteilt' auf dem
Wechsel.
Walser: Das weih ich. nicht.mehr.
Präsident: Im einen Fäll wär Thöny Ausstel
ler und Sie Akzeptant, im andern Falke Sie Aussteller
und die ttandesbänk Akzeptant'. Aber für beide Wech
sel sind die Titel auf Wolfzennen tziur größetn Sicher
heit verpfändet worden. ' ' "
Von diesem Diskonterlös haben Sie. cä. 8000
Franken erhalten für Ihre Reise nach Rumänien. -
Stimmt dc^?
Walser: Ja. .
Präsident: Run kommen wir zurKob.uirg-
sache: Aus dem gestrigen Verhör des Herrn Thöny
ist kuV der Hintergrund dieser KobUrg-Angelegenlheit
sktztziert worden. Sie- sind . auf. diese . Koburgsache. ge
stoben im Jahre 1928, als Sie- von Vaduz , nach Ber
lin reisten und von Berlin nach Bukarest. -Sie: .haben
mit Riko Beck gemeinsam Thöny berichtet, es sei-- eine
Köburg-Angelegenheit inu Gänge. iMan khmte.Meld ver
dienen, er 'solle 12 Wechsel schicken.
Walser: - Die Koburgangelegenheit war 5-schon im
Gange wie -ich in Rumänien war. Beck hatte bereits eine
Unterredung an Weihnachten in Zürich mit/.Werner
Schmidt? > 7-.'-.-
Präsident: Aber dann muh'-Weck früher orientiert
gewesen sein, als' Tarbone. Tarbone- ist erst in-der
Silvesternacht 1927/28 mit Justus zusammengekommen.
Walser: Soviel ich mich erinnere, hat Wck'dereits
eine Konferenz in Zürich gehabt mit Schmieg der
an der Jnvesting Torporation beteiligt war, in Zürich.
Ich glaube auch, es sind telephonische Gespräche ge
führt worden nach Wien. 'Mir hat wenigstens.Beck schon
vorher vor ich nach Berlin kam, von der Koburgsache
erzählt. Wir sind zusammen nach Blerlin- gefahren,
dort bin ich mit - Beck und -Tarbone zusammen ge
kommen und sowie es in den ifrüheren Protokollen an
gegeben, kam es zu Konferenzen in der. Koburgsache.-
Beck und ich haben Thöny telephoniert von dieser