kauft. Wie es in der Anklageschrift heißt, daß ich mich ver
pflichtet habe, die Landesbank als Bürgen zu stellen, d6s
kann, ich nicht sagen. Ul) habe gemeint, ein gewisser Gührer
habe sich als Bürge bereit erklärt. Ursprünglich haben wir
Dreifuß die erste Hypothek von 70 000 Reichsmark verspro
chen.
Präsident: Das war erst später. Nach dem die Genossen-
schaftsbänk in St. Gallen abgesagt hat.
Thöny: Das mag schon sein, aber es ist so durchgeführt
worden. 70 000 Reichsmark hat man ursprünglich vorgesehen
als 1. Hypothek dem Dreifuß zuzusichern, und nachträglich
als Dreifuß eine Bürgschaftserklärung verlangt hat, da haben
wir sie dann gegeben.
Präsident: Sie hat also für den Titel Dreifuß 70 000
Reichsmark.die Landesbank verbürgt?
Thony: Ja.
Präsident: Dann haben Sie noch an Bargeld, in das
Wolfszennergut hineingesteckt?
Thöny: Verschiedene Posten sind zum Zahlen gcivesen.
Die Umschreibegebühr, insgesamt 42 000 Reichsmark, näm
lich die Differenz von 70 000 auf 112 000 Mark.
Präsident: Im weiteren 12 000 Reichsmark an Nota
riatskosten und 3000 Franken an Gührer haben sie auch
bezahlt?
Thöny: Das stimmt auch.
Präsident: Dann sind Zinsen dazugekommen für die
erste Hypothek und noch einige kleine andere Beträge, die
Eugen Brugger bezogen hat. Dann hat Dreifuß nachträglich
auf die erste Hypothek eine Abzahlung verlangt, da ist Nico
Beck in Zürich gewesen und hat unterhandelt. 10 000 Mark
- sind noch bezahlt worden. Dafür sind nach der ersten Hypothek
aber noch 100 000 Mark eingetragen gewesen. Diese Titel
sind dem Zwicky für'die zwei Wechsel hinterlegt worden. Sie
haben als Sicherheit für die Verpflichtungen der Landesbank
den zweiten Rang mit drei Titeln zu 30 000, 30 000 und
10 000 mit Vorgang von 70 000 Reichsmark gehabt, .die sie
dein Zwicky für das Wechseldarleihen von 60 000 Franken
verpfändet haben. Die 10 000 Mark sind bei der ersten Hypo
thek bezahlt worden, sodaß die 1. Hypothek mit 60 000 ge
wesen wäre. Dann hätten die 10 000 Mark gelöscht werden
müssen. Dann ist die Hypothek von Dreifuß an Zwicky abge
treten worden. Zwicky hat den vollen Betrag bezahlt und
die 10 000 Mark sind nirgends berücksichtigt worden. Ist das
inöglich? ,
Thöny: Ja.
Präsident: Zwicky ist voll bezahlt worden von der Lan-
. desbank. Was bei dem ersten Titel von 60 000 Mark gegan-
■ gen ist, entnehmen wir den Akten nicht.
Thöny: Ich habe das auch, erst im Frühjahr vom Un-
tersuchungsrichter erfahren. Ich habe vorher nicht gewußt,
> • daß Zwicky den Titel auf erste Hypothek erhalten hat.
' Präsident: Wer war Bankgläubiger und Titel-Inhaber
beim Gute Wolfszennen?
p Thöny: Für die ersten 70 000 Dr. Bollert von Wien,
t Präsident: Wie kommen die dazu?
Thöny: Auf den Namen hat Dreifuß die Hypothek errichten
' lassen.
Präsident: Dreifuß? Und mit welcher Begründung?
' Thöny: Man hat erfahren, das fei eine Geldgeberin.
, Präsident: Die Geldgeberin an den Dreifuß?
Thöny: Ja.
Präsident: Ich frage nicht das. sondern ich frage wer In- .
Haber dieser Titel war.'zweimal 30 000 und einmal 40 000.? .
Thöny: Die TitÄ haben auf meinen Namen gelautet,
weil die Absicht gewesen ist, daß sie sogleich umzuwandeln
sind. Die Titel sind bei der Sparkasse unten gelegen.
Präsident: Wo? 1
Thöny: In meinem Schreibtisch, bis Zwicky sie übernönu-
men hat.
- Präsident: Diese Titel haben Sie in Ihrem Schreibpult -
verwahrt, auf Ihren Namen lautend? . .
Thöny: Ja. '
Präsident: Ist diese Angelegenheit Zwicky -von 10 000
und Zwicky 120 000 Reichsmark, die Belehnung von Wolfs-'
zennen dem Verwaltungsrate unterbreitet worden?
Thöny: Nein? '
Präsident: Warum nicht? \
Thöny: Bei der ersten Ängelegenheit war • eine Verwal.
tungsratssitzung, beiden anderen zwei waren keine mehr. Die
letzte Verwaltungsratssitzung ist am '29.' April 1927 zusam
mengetreten.
Präsident: Wie ging es bei der Einberufung des Ver
waltungsrates zu?. Haben Sie das gemacht? Laut Statuten
hätte jeden Monat eine Verwaltungsratssitzung stattfinden
müssen. Haben Sie das gemacht?
Thöny: Ja, ich habe ihn vorher jedesmal einberufen.
Präsident: Warum haben Sie ihn nachher'nicht mehr
einberufen? ■ < '
Thöny: Das ist so. Der Besuch von Sitzungen deS Ber^
waltungsrates war immer schwach und haben einige Herren
immer reklamiert, sie kommen auch nicht mehr, wenn, nicht alle
kommen. Da habe ich am 23. April zwei- oder dreimal eine
Verwaltungsratssitzung einberufen. Die Sitzung ist nicht zu- '
stände gekommen, weil ich nicht alle Mitglieder zusammenge-
bracht habe. Dann sind Neuwahlen gekommen. Der Berwal-, ' -
tungsrat ist neu gewählt.worden. In der Zwischenzeit habe -
ich zu einem Verwaltungsratsmitglied gesagt. Äh werde auch
keine Sitzung mehr einberufen, wenn den Herren nichts da-
ran gelegen sei, könne es mir auch gleich sein.
Präsident: Ist der Verwaltungsrat nicht zur Einsicht '
gekommen, daß Sie ein genehmigungsbedürftiges Geschäft zu . .
unterbreiten hätten? ,
Thöny: Das hat jeder gewußt, sonst hatte ich die Schalter
überhaupt schließen müssen.
Präsident: Nun, -wie betrachten Sie das 'Unterpfand
Wolfszennen? Haben Sie das'einmal gesehen, was ist das?
Thöny: Ja. das ist ein großes Bauerngut Und. ist noch
ein Herrschaftsgebäude dabei, wo unten große Kellereieinrich-
tungcn für eine Aetherfabrikation sind. Das Gut umfaßt
73 000 Klafter. Damals war der ganze Komplex um das
Gebäude herum nicht zerstreut, sondern arrondiert. Auf dem
Komplex stehen zirka 1000 Obstbäume. Die ganze Bauern
schaft war beim Kaufe übergegangen. 15 Stück Großvieh, zwei
Pferde und einige Schweine: das ganze Inventar ist mitge-,.
gangen und im Herrschaftshause waren sehr viele Fässer, i
die ganze Aetheranlage war noch dort. Das ganze wäre
in der Schweiz oder in Liechtenstein ein paar hunderttausend.
Franken wert. „-
Präsident: Sie haben den Wert auf einige Hünderttau-
send Franken geschätzt. In dieser Sache ist also die Landes-
bank engagiert. Zwicky-Malans und Wolszennen mit 60 000
Reichsmark Bürgschaft neben der 1. Hypothek Dreifuß' mit.
60 000 Mark, dann mit 10 000 Mark ist° die Landesbank