Volltext: Stenographischer Verhandlungs-Bericht aus dem Kriminalprozess gegen Franz Thöny, Niko Beck, Anton Walser und Rudolf Carbone

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Dhpny: Ja, Beck ist mit diesen 2 Herren von Berlin 
'.gekronlmen und hat den Vorvertrag abgeschlossen. 
^ . Carbone': Das mar so, der Millner ist Russe, staats- 
,los, hatte Keine Schriftstücke und' Konnte nicht hineinkom 
men in.die Schweiz. Er hat mit Nico Beck abgemacht, er 
käme direkt von Berlin. Sie sind getrennt angekommen. 
Etc hat von Nauheim einen anderen Weg genommen als 
ich. Nauheim waren wir zusammen. Beck ist inzwischen 
' in die Schweiz Millner entgegengereist. - 
Präsident: War er auch in Vaduz bei- der Unterre- 
' düng? 
Carbone: Ja. 
Präsident: Also Nico Beck, Thöny, Millner und Sie. 
"Was ist dä ausgekartet worden? " 
. Carbone: Da sind die Vereinbarungen getroffen wor- 
' den, daß die Bank 90,000 Mark bekomme. 
Präsident: Hat die Bank 90,000 M..bekommen? 
' Thöny: Ja, das stimmt. An die genauen Abmachungen 
kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich weiß nur noch, daß' 
damals Carbone von diesen 3 Diskontierungen im ganzen 
ca. 300,000 Mark behalten hat. 
Präsident: Es würde mich nur interessieren, ob Car 
bone die Abredung gehalten hat, die sie am 17. August 
- getroffen haben, ob er nicht mehr Geld für sich zurück be 
halten hat, als dort verabredet wurde. 
Thöny: Das kann ich nicht sägen. Darüber müßte 
Beck Auskunft wissen. 
' Präsident: Effektiv hat er 90,000 Mark an Nico Beck 
bezw. an -die Landesbank abgeführt. Der Nico Beck hat 
an die Landesbank 50,000 Fr. überwiesen und Ihnen: 
40,000 Fr., persönlich übergeben. War das der einzige 
- Zweck Ihres Herkommens, Carbone? 
' Carbone: Ja, um diese Sache zu besprechen. 
Präsident: Warum war Millner dabei? 
- Carbone: Millner wollte die Bank kennen lernen, vor 
allen Dingen einmal Thöny kennen lernen, weil Beck Dis-. 
\ serenzen mit ihm hatte, meine er, wenn er mit Thöny 
l . sprechen würde, würde er alles viel leichter, erreichen. Da- 
f mals wußte ich nicht, daß er sich zwischen die Bank und 
l mich stellen wolle. . Er hat später versucht, Differenzen' 
? zu schaffen zwischen der Bank und mir. ... - 
S Präsident: Was haben Sie Reisespesen gerechnet? 
f ' Carbone: Das kann ich nicht mehr sagen. Ich bin' 
s einige Zeit in Zürich geblieben. 
l Präsident: Die Spesen zollen zwischen 5000 und 8000. 
[ ... Al. betragen haben. Sie haben dann bei der. Anschlutz- 
k bank 150,000 M. flüssig gemacht und haben dort'das Geld 
k wie folgt verteilt:'Stempel-und Steuern 718.75 M. 5J4-. 
Prozent für ein halbes Jahr —7877. Sicherung für 2' 
‘ Jahreszinsen 5 j4 Prozent = 8250 M. da, was Sie der' 
. Bank zurückgelassen haben sind im ganzen 16,348,75 M.: 
— 11.5 Prozent. Dann haben Sie der. Anglobank abge- 
führt 12,750 M. ' An Millner an Provision 6.000 M. an 
; Bankspesen und an Provisionen haben sie bezahlt total 
25,353.90 M. Dann haben Sie selber für sich behalten 
24,406.25 M. Erinnern.Sie sich an das? 
Carbone: Wenn, ich meine Aufstellung-haben könnte, 
^- könnte ich das. genau sagen. 
7 Präsident: Das habe ich Ihrem Protokolle entnom- 
; men. • 
■ ' Carbone: Es ist nicht möglich, daß ich die geirauen 
I - Summen angebe, weil ich die Akten nicht habe. Es müssen- 
ja alle Bank-Belege da fein.' Daraus -ist es eisichMch.'. 
Präsident: Nico Beck haben Sie abgeführt -rnsgtfMt 
80,000 Mark. An das-erinnern Sie sich?. 
Carbone: Ja diese Summ«' istmir'in Erinnerung:.- . ' 
Präsident: Er hat von diesen 90,000 M. 90,000'Fr. der. 
Bank zukommen lassen. Sie haben Nico BeckOO.OOO M. 
gegeben-und Sie haben der Bank 90,000 Fr.-gegeben. 
Carbone: Geht aus den Akten hervor, daßichOO.OYO 
M. überwiesen habe. Ichmeinte-nur, -weil es möglich wäre 
daß ich mich in.der Währung Mark oder Franken geirrt 
habe. Es ist mir nur noch die-Summe von .90,ÖW in Er 
innerung. 
Präsident: Das war die 2. Wechselbegebung.-Die dritte 
ist kurz nachher in Berlin erfolgt und zwar vor allen 
Dingen deshalb? 
Carbone: Weil in kurzer Zeit der erste Wechsel fällig 
wurde, der auf 3 Monate ausgestellt war. Der-mußte 
auch bezahlt werden. Das war der erste Wechsel bei der 
Buße-Bank und mir. - - 
Präsident: Es wurden 2 Wechsel diskontiert über je 
186,000 Fr. total 372,000 Fr., sein?' " 
Carbone: Nur.approximativ. Es müßten zurückbe 
zahlt werden-die 120,000 Fr. an Busse und Co. Dann wur 
den mir Spesen und Zinsen aufgerechnet, dann müßte ich 
eine Giroprovision zahlen von 15,000 M. und mußte eine 
Versicherung zahlen von 10„000 M. Das sind die 2 Be 
träge, die ich heute bei der . Bank reklamiere, weil die 
Bussebank nicht giriert und nicht versichert hat. Dann 
habe ich von dieser Diskontierung das einzige Mai einen 
größeren Te.il der übrig gebliebenen Barsumme bekom 
men. 
Präsident: -Wissen Sie noch, wieviel Sie -er Landes 
bank gegeben haben? — ^ : 
Carbone: Nein, nicht-mehr genaul Es.war-'nicht-ein 
einziger Betrag, -sondern mehrere. 35.000 RM, überwies 
ich an -irgend eine Stelle dem 'Nico Beck, 15M0 gingen 
nach Rumänien und 10,000 -wieder-an Niro Beck.'- - ' 
Präsident: Sie haben 60,000 RM.'bezählt,"verteilt wie 
folgt: Bänkspesen 9 Prozent, diskontiert auf 270'Tage 
20,215 RM. A Prozent Provision '13,47^70 MN/ Spesen, 
Telephon' an Butze 250 RM>, Bankvcrsicherung 10,000 
Reichs-Mark, Giroprovision 15,069:30. RM. Zufäisimen 
25,069.30 RM. Die Bank -hat von den erwähn.ten Pro 
vision, Spesen, Bankversicheruiig, Giro,'" für ^ sich " behalten 
59,010.-RM-, das.' sind 20. Prozent, 
Carbone: Ja. 
Präsident: Fremde.Spesen an Millner 20,000 RM.', -im 
Ganzen hat eit'bekommen direkte Provisionen, abgesehen 
von den Spesen,'30,'000 RM. Än Gräfin -Hofstatt '.4,000 
Reichs-Mark. . . . .. '-. 7. v_ 
. Carbone: Ich. .hatte, mit Basler.bei:der. Diskontie 
rung .abgemacht, -daß' .^/tzgentqve^che Z-iviMensMen-,zu 
bezahlen hätte aus -seiner Provision. Das hat er..picht 
getan und ich hätte dann einen. Prozeß..;' 
. . Präsident:- Was hat die Gräfin mit der Sache "zu 
tun gehabt? 
^Carbone: Nichts hat sie zu tun gehabt, als..vorgestellt. 
Präsident^ Wie vorgestellt?! .' y . 
. . Carbone :7Sie hat gesagt-Wer Dr. Batzler...hier''Cär- 
bon-e fonst^iichts. ' .
	        

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