CCatbone: Ja, der Hüttenwerke. Ich hatte Wallen
stein kennen gelernt durch einen gewissen Mister Sanders,
einen Engländer. Es bestand die Absicht, in diesem Hüt-
tenwerk nicht nur dessen Erfindung, einen Schneepflug,
sondern auch Bogenlampen zu -fabrizieren. Wegen dieses
Geschäftes bin ich auch unterwegs gewesen, es kam dann
zuerst nur zur Unterbringung der Bürgschaftserklärung
von 28,000 Franken.
Präsident: Mit was haben Sie ursprünglich versucht,
Gelder zu bekommen? %
Carbone: Teilweise durch Bürgschaftserklärungen, ur
sprünglich.
-Präsident: In welcher Höhe hatten Sie Bürgschafts
erklärungen bei sich bei der ersten Reise nach Paris?
Carbone: 100 bis 200,000 Franken.
Präsident: 100,000 bis 200,000, Thöny hat .gesagt
150,000 Franken.
Thöny: Ich glaube es war die Bürgschaft, welche Car
bone nach Berlin hatte.
Präsident: Sie haben sie bei sich getragen, wie Sie
nach Zürich zurückkamen und auch nach Berlin mitge-.
nommen und sie dem Nico Beck zugestellt?
Carbone: Ja.
Präsident: Wie hoch war diese Bürgschaftserklärung?
Carbone: Mag sein, 150,000 Franken. Ich weih es
nicht genau. '
Präsident: Sie sagten 100 bis 200,000 Franken. Thöny
wissen Sie es auch nicht genau?
Thöny: Nein.
Präsident: Auf jeden Fall ist der Landesbank kein
Schaden entstanden?
Carbone: Nein.
Präsident: Diese Bürgschaft ist wieder zurückgekom
men. Inzwischen haben Sie Wallenstein kennen gelernt.
"Carbone: Ja.
Präsident: Nun sagen Sie, wann war das.
Carbone: Ansang des Jahres 1927.
Präsident: Die Bürgschaftserklärung war v0m 17
Mai 1927.
Carbone: Ja, aber untergebracht erst Ende Mai oder
anfangs Juni.
Präsident: Wallenstein hatte 25,000 Franken Dar
lehen gewährt gegen Bürgschaft der Landesbank.
Carbone: Ich glaube sagen zu dürfen, daß diese
Bürgschaft Wallensteins eine unwesentliche Rolle gespielt
hat, Wallenstein war kein Bankier, er hatte es nicht nö
tig, das-Geschäft zu machen, sondern hat es mir zu Gefal
len gegeben, da ich mit Wallenstein große Transaktionen
vor hatte, wollte ich absolut formell vorgehen.u. habe ihm
diese Bürgschaft selber angeboten.
Präsident: Hat -er diese Bürgschaftserklärung entge
gengenommen?
Carbone:. Ja.
Präsident: Und hat prompt nachher die Losung ver-
lanqt. Ende des gleichen Jahres?
Carbone: Nachdem er sich vorher mit-mir in Verbin
dung gesetzt hatte.
Präsident: Nun sagen Sie einmal, welche besonderen
Konditionen Sie eingehen muhten über dieses Darlehen,
(Sinsen, Verfall usw. -
Carbone: Keine, soviel ich mich erinnere, habe ich den
(Kredit zinsenlos bekommen, aber ich weih es nicht genau,
ich habe eine Quittung unterschrieben und wüßte nicht zu
sagen-ob die Zinsen enthalten waren.
Präsident: Was haben Sie vovgekehrt mit diesen
25,000 Franken?
Carbone: Das ist im Juni gewesen. Ich war die gan
zen Monate vorher tätig und habe verschiedene Reisen ge
macht, dabei erhebliche Spesen verbraucht, Telephone, Te
legramme usw.
Präsident: Waren Sie tätig für die Beschaffung der
Gelder?
- Carbone: Daran anschließend bin ich gleich nach Pa
ris und nach Berlin gefahren und habe dann, nachdem ich
Kaum Mittel bekam, außer den 4000 Fr. von Nico Beck
und nachdem er auch laufend von mir Geld bekommen hat.
Präsident: Er hat von Ihnen Gelder ' bekommen?
Lausend?
Carbone: Ja, er hat öfters Beträge bekommen und
immer gesagt, daß er nichts hätte.
-Präsident: Größere Beträge, 300, 500 Franken? Nico
Beck hat von Ihnen laufend gewisse Beträge bekommen?
Carbone: Ja, annähernd 200 bis 300 Franken.
Präsident: Sie haben ihm auch einmal das Ihnen ge
währte Darlehen, zurückbezahlt?
Carbone: Ja, das sind diese Beträge.
Präsident: ä Konto seines Guthabens?
. Carbone: Ja. So hat er an dem Tage, wie ich die
4000' Fr. bekam, gleich 500 Fr. bekommen.
Präsident: Dann?
Carbone: Dann-habe ich, um die Spesen auszubrin
gen, in der Zwischenzeit verschiedene Verpflichtungen ein-'
gegangen. Diese habe ich zuerst aus den 25,000 Franken
zurückbezahlt, da meine Spesen nicht klein, waren, haben
diese 25,000 Franken, die-ich sukzessive, bekommen habe,
aus einmal nicht ausgereicht, ich habe noch 2 Wertsachen
in Zürich verpfänden mästen, einen Nerz, 2 oder 3 Perlen
habe ich für 3- oder 4000 M. verpfändet. Sie sind heute
noch verpfändet, weil ich nicht die Möglichkeit, hatte, sie
zurückzulösen.
Präsident: Gab das soviel Mühe, die Unterbringung
einer Bürgschaft von 25,000 Franken?
Carbone: Eine Sache möchte ich erwähnen, 'was für
. Spesen mir aufgelaufen find: Ich war in Zürich, da tauchte
dieses Projekt auf. Da habe ich Berlin angerufen, ein
. Nachtgespräch, da war Wallenstein nicht, ich habe Paris
( angerufen, da war er nicht, Amsterdam angerufen, da war
' er nicht, es hieß, er sei ausgegangen, da habe ich versucht,,
mit dem Flugzeug nach Amsterdam , zu kommen, da ist
es. mir in Basel schlecht geworden, weil ich das Fliegen
nicht aushielt, dann bin ich mit dem Nachtzug weiterge
fahren bis nach Wiesbaden. Da bekomme ich ein Tele
gramm, daß Wällenstein meine Anrufe gehört habe und
mit dem Zug nach Zürich reise. Da bin ich in den Ge
genzug umgestiegen und zurück nach Zürich gereist. Di>rt
habe ich Wallenstein getroffen, das alles in 38 Stunden,
das waren enorme Spesen.
Präsident: Nur um 25,000 Franken aufzutreiben?
Carbone: Rein, ich war in Verbindung mit Objekten
in Berlin. Ich hatte etwa 100M» Franken unterzubrm-
.gen.
Präsident: Dieses Projekt berührte hie Landesbank
überhaupt nicht? ........ ... -..