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Im Jahre 895 fand zu Tribur, einer kaiserlichen Pfalz
am Rhein, in der Nähe von Mainz ein Nationalkonzil statt,
an dem 22 deutsche Bischöfe teilnahmen. Auch der Bischof
Diotolf von Chur war anwesend. Der in Tribur anwesende
Kaiser Arnulf versprach der Kirche seinen Schutz. Es wurde
bestimmt, daß die Grafen jeden, der von den Bischöfen ex
kommuniziert wurde und nicht Buße tun wollte, vor den
König führen mußten, daß Kirchenraub dreifach zu ersetzen
sei, an Sonn-- und Feiertagen und an Bußtagen kein Gericht
gehalten und daß Laien nicht in Kirchen begraben werden
dürfen. Von Tribur begaben sich die Bischöfe nach Regens
burg, um den dort weilenden Papst Formosus zu begrüßen,
der dort das Kloster St. Emmeram einweihte. Im Jahre 903
war Bischof Diotolf auf dem Reichstag zu Forchheim. Bei
Kaiser Arnulf wie bei König Konrad I. stand dieser Bischof,
der sich durch Wachsamkeit und Frömmigkeit auszeichnete, in
hohem Ansehen. Er starb 914.