Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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quelle biete das Rodfuhrwerk von Salz und aller Frucht durch 
das Land nach der Schweiz. Nach alter Rodordnung werden 
von diesen Gütern drei Fünftel von den Vorarlbergern nach 
Schaan, zwei Fünftel von den Unterländern von Feldkirch bis 
Balzers gebracht. Von Schaan bringen die Schaaner, Vadu- 
zer und Triefner die Fuhren bis Balzers. Alles wurde dann 
von den Balznern mit Vorspann nach Maienseld gebracht. 
Rach der Auslösung des deutschen Reiches mußte Liech 
tenstein zum Rheinbund 40 Mann stellen. Rach dem Zerfall 
des Rheinbundes 1813 wurden aber gemäß dem geschloffenen 
Allianztraktat 100 Mann gefordert, dem auch im Jahre 1814 
entsprochen wurde. An der Seite der badischen Truppen, denen 
das liechtensteinische Kontingent eingereiht war, kämpfte das 
selbe im Befreiungskriege von 1814 und 1815. Im letzteren 
Jahre stand es 41/2 Monate in Feindesland. Auf Grund der 
vom deutschen Bund beschlossenen Kriegsverfassung von 1821 
betrug dann das den hessischen Truppen zugeteilte liechten 
steinische Kontingent 82 Mann. 
Landvogt Jos. Schuppler legte nach neunzehnjähriger 
rastloser Tätigkeit Mitte Jänner 1827 sein Amt nieder und 
übergab es seinem Nachfolger Peter Pokorny, dem bisherigen 
Iustiziär der Herrschaft Sternberg. Um den Armen zu helfen, 
beabsichtigte der neue Landvogt ein landschäftliches Türkenkorn- 
Magazin zu errichten. Der Fürst genehmigte zwar diesen Plan 
und war auch zur finanziellen Unterstützung bereit; doch kam er 
nicht zur Ausführung. In den ersten Dreißigerjahren wurde ein 
Teil der Bevölkerung auch von den Unruhen in Deutschland 
angesteckt aus Anlaß der Stellung zum Militär. (Lin scharfes 
Mandat des Fürsten und das Bemühen des Landvogts be 
ruhigten bald die Gemüter. 
Im Jahre 1833 verließ Pokorny seinen letzten Posten. 
Der Fürst ernannte zu seinem Nachfolger den Michael Men- 
zinger, den Sohn des im Jahre 1808 pensionierten Raver 
Menzinger. 
2. Fürst Alois II. 
Im Jahre 1836 starb Fürst Johann I. hochbetagt. Ihm 
folgte in der Regierung sein ältester Sohn Alois II. Dieser 
Fürst bekümmerte sich persönlich sehr um das Wohl seiner 
Untertanen. Schon im Jahre 1836 fand die Einführung eines 
Waisenamtes statt und im Jahre 1854 folgte die Gründung 
des landschaftlichen Armenfondes. Die Rheinbauten, von jeher 
ein Schmerzenskind des Landes, erfuhren im Jahre 1837 eine
	        

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