Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Um diese Zeit starb Graf Johann Ludwig (vor Juni 1544). 
Er war vermählt mit Elisabeth, der Tochter des Grafen Rein 
hard von Zweibrücken, und hinterließ vier Söhne: Reinhard, 
Rudolf, Wilhelm und Alwig, und zwei Töchter, die unvermählt 
starben. Reinhard trat in den geistlichen Stand; Rudolf er 
scheint selten in der Geschichte der Herrschaften Vaduz und 
Schellenberg, mehr aber Wilhelm und Alwig. Sie stellten ihrer 
Mutter Elisabeth als Witwenpfennig von jedem Saum Wein 
soviele Schillinge sicher, als die Maß Pfennige kostete. Sie 
wäre auch mit einem Pfennig pro Maß zufrieden gewesen. 
Am Fastnachtdienstag 1542 einigten sich die Triesenberger 
mit den Renzingern über die Marken zwischen Gamperdon und 
Malbun-Serris, nachdem sie Jahre lang miteinander gestritten, 
viel Küsten gehabt hatten und sogar „die Grafschaft und Amt- 
lüt von Sonnenberg mit anderen biderben Lüten auf den Stoß 
geritten sind", dahin: In dem Brunnen auf der March sollen 
beide Parteien ihr Vieh tränken dürfen in Ewigkeit. Die Kella, 
so oberhalb dem Brunnen liegt, sollen beide Parteien in glei 
cher Weise ätzen. Das Alple hinter dem Gurfion, Grasella 
genannt, sollen die Triesenberger mit Schafen und Gaißen 
ätzen. Sollte aber auch Renzinger Vieh in diese Alpe kommen, 
sollen die Berger sie deshalb nicht pfänden; doch dürfen sie 
nicht mit Rossen hinauffahren. Die Triesenberger dürfen kei 
nen anderen Weg dahin machen und müssen den Renzingern 
fünf Schilling Pfg. jährlichen Zins bezahlen. Siegler: Bal 
thasar Marquard genannt Schnider, Ammann zu Sonnen 
berg, und Kaspar Kinde, Ammann und Richter zu Vaduz 
und Triefen. 
4. Die Grafen Wilhelm, Rudolf und Alwig von Sulz 
(1544—1572), 
Am 7. Juni 1544 wurde ein Streit beigelegt der zwischen 
den Gemeinden Gretschins und Balzers bestanden hatte wegen 
dem Wuhr am Rhein. Paulus Schüler von Glarus als Land 
vogt im Sarganserland und Franz Landmann, Landvogt der 
Grafen Wichelm, Rudolf und Alwig, Gebrüder von Sulz, 
Herren zu Vaduz, waren die Obmänner des Schiedsgerichts. 
Die Gretschinser klagten, daß die Balzner und ihre Kirchge- 
nossen zur kleinen Mels am Ellberg, genannt Freienberg, ein 
Wuhr in den Rhein gemacht, das ihnen und denen von Wartau 
sehr schädlich und gegen die alten Briefe sei. Sie anerkannten, 
daß die Balzner dort haben wuhren müssen, aber nicht so. Sie
	        

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