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Schaden, den ihre Leute erlitten, auf 1000 Pfd. Pfg.
Spruch: Wegen der Verwandtschaft und guten Nach
barschaft beider Herren soll jeder Teil den Schaden an
sich tragen. Das strittige Wuhr zu Vaduz soll abgebro
chen werden. Man setzte auch einen Markstein in der
Au zwischen Schaan und Buchs mit Bewilligung beider
Herrschaften, um künftigen Streitigkeiten vorzubeugen.
(Sch. G. A.)
1473 Vaduz, Dinstag vor St. Hilaritag. Die vier Dörfer
Schaan, Vaduz, Triefen und Balzers klagten gegen die
Erben des Jörg Groß sel. von Vaduz (Hans de la Porta,
Hans Iter in Chur, Ulrich und Greta Groß) wegen der
Eteuergüter, die Jörg Groß und dessen Vater Werli
Groß sel. in Vaduz gekauft hatten. Auf diese Güter ha
ben die Steuergenossen eine Summe gelegt zur Steuer,
was jene Erben nicht anerkennen wollten. Beide Par
teien übertragen die Entscheidung den Brüdern Wolf-
hart und Sigmund von Brandis „in Gütlichkeit und
Freundschaft". Spruch: Die genannten Erben müssen
jene Güter versteuern; für die verfallenen Steuern sollen
sie den klagenden Gemeinden 10 Pfd. Pfg. als Entschä
digung ausrichten. (Die Freiherren siegeln. Sch. G. A.)
1474 Chur, Allerseelentag. Bischof Ortlieb entscheidet die
Späne, welche zwischen seinem lieben Vetter Graf Hein
rich von Sax-Mosax und Rudolf von Ems bestanden,
wegen des Zehnten zu Schaan, dessen Oberlehensherr
Graf Heinrich ist. Rudolf von Ems kaufte den Zehnten
von Hans Iter in Chur, dem er vormals verliehen wor
den war. Graf Heinrich aber verlieh ihn dem Lienhart
Tschortfch in Chur und erkannte den Kauf durch Ru
dolf von Ems nicht an. Des Bischofs Bruder Sigmund
von Brandis und andere redeten den Parteien zu, daß
sie die Entscheidung dem Bischof überlassen sollten. Dies
geschah. Spruch des Bischofs: Lienhart Tschortfch gibt
seinen Lehenbrief heraus, erhält aber für feine Ansprache
110 fl. von Rudolf von Ems, welchen Graf Heinrich in
den Besitz des Lehens zu setzen hat. (Urbar St. Joh.)
Der Graf verlieh an demselben Tage dem edlen, festen
Rudolf von Ems von der Hohenems die Lehen zu
Schaan, die die Säger von Marienfeld, die Vaistli und
Jörg Groß zu Vaduz von ihm zu Lehen hatten.
Rudolf von Ems verkaufte nach zwei Jahren dieses
Zehentlehen wieder an Hans Iter in Chur für 325 Pfd.
(Urbar St. Johann.)