Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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beten ein Haus zu Balzers an, um Freund und Feind unter 
scheiden zu können. Auch fanden sie hier das Nachtmal bereitet, 
Brot, Fleisch und Wein „nach Lagers Notdurft"; es war für 
die Einheimischen bestimmt gewesen. Ulrich von Ramschwag 
feierte nicht auf seiner Burg Gutenberg und schoß gar ernst 
lich ab derselben; er tat aber nicht viel Schaden, weil es dunkel 
war. Die Bündner verloren acht Mann und fanden sich nach 
und nach wieder auf der Lezi an der Steig ein. Etliche aus 
Schams und ab dem Heinzenberg mit einem Priester blieben 
zu Balzers übernacht, aßen und tranken, „lebten als volle 
Brüder und schliefen bis am Dienstag Morgen". Die wurden 
erstochen, den Priester nahm man gefangen, ließ ihn aber 
dann wieder laufen. Dies geschah am 11. Hornung. Tschudi 
erzählt, die Bünde hätten, als sie die Steig genommen und 
gegen Balzers herabgerückt wären, einen Boten zu den Eid 
genossen nach Azmoos geschickt um Hilfe. Da seien sogleich 
1000 Mann mit dem Boten aufgebrochen, hätten aber die 
Bündner nicht mehr bei Balzers getroffen, worauf sie sich in 
guter Ordnung an einem Wäldlein zwischen Balzers und 
Triefen gelagert hätten, um allda den Tag abzuwarten. 
c) Sie Schlacht bei Triefen. Der folgende Tag, 
es war Fastnachtdienstag, war eine gar traurige Fastnacht für 
die Leute in der Landschaft Vaduz und Eschnerberg. Die Bünde 
rückten mit Tagesanbruch von der Steig herab und stießen zu 
den 1000 Eidgenossen, die den Abend vorher über den Rhein 
gesetzt waren; die anderen lagen jenseits des Rheins bei 6000 
Mann. Bei Triefen stand der Zuzug vom schwäbischen Bunde, 
Fußvolk und Reiter bei 700 Mann, Leute aus dem Walgau 
und aus Vaduz und Eschnerberg. Diese viel zu schwache Streit 
macht lehnte sich an einen Hügel und hatte das Dorf im 
Rücken. Sie wurde von den Bünden und den 1000 Eidgenossen 
mannhaft angegriffen und widerstand ebenso. Unterdessen setz 
ten die anderen Eidgenossen über den Rhein zu Fuß und zu 
Roß, voran die Zürcher und Glarner. Den Übergang vermoch 
ten die Schwäbischen nicht zu verwehren, da sie schon ange 
griffen waren und ihre Macht nicht teilen dursten. Die Eid 
genossen, welche über den Rhein gesetzt waren, umgingen die 
Schwäbischen und suchten ihnen den Rückzug nach Vaduz und 
Feldkirch abzuschneiden. So von zwei Seiten angegriffen und 
bei der Übermacht der Eidgenossen (denn sie hatten über 6000 
Mann) wichen die Schwäbischen nach tapferem Widerstand 
und zogen sich auf Vaduz und Feldkirch zurück. Andere nah 
men den Weg über den Triesnerberg in das Saminatal und 
in den Walgau. Ein Trupp fand Zuflucht in der Triesner
	        

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