Volltext: Geschichte des Fürstentums Liechtenstein

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Beim Verkauf von Feldkirch hatte Graf Rudolf sich einige 
Besitzungen vorbehalten, die teils als lebenslängliche Pension, 
teils als Eigentum an den Grafen Heinrich kamen. Zu lebens 
länglichem Nutzgenuß erhielt er die Herrschaft Iagdberg und 
die Güter zu Gallmist und Tisis. AIs Eigentum erhielt er die 
Vogtei Vallentfchinen, die montfortifchen Güter und Leute 
am Efchnerberg und am linken Ufer der III unterhalb Tasters, 
bis zur Einmündung der III in den Rhein, also Nofels, Bangs 
und Fläfch und die aus der Grafschaft Feldkirch ausgewan 
derten Leute, die oberhalb dem Schaanwald wohnten, aus 
genommen die Stadtbürger von Feldkirch. Die Herrschaft 
Tasters fiel an Oesterreich. Graf Heinrich erhielt auch Güter 
zu Diepoldsau und Rebstein, die aber bald verkauft wurden. 
Wenn auch Graf Heinrich sich mit seinem Bruder Bischof 
Hartmann an Bündnissen und Fehden beteiligte, scheint er 
doch persönlich an keinem Kriegszuge teilgenommen, sondern 
mehr friedlicher Beschäftigung sich hingegeben zu haben. Er half 
zur Beilegung von Streitigkeiten mit. Im Jahre 1389 wurde 
ein Streit geschlichtet zwischen Balzers und Fläfch wegen der 
Weide unter der Luziensteig. Graf Heinrich für die Balzner 
hatte zu Schiedleuten gewählt Heinrich Stöckli von Feldkirch 
und Hainz Blatter, Ammann des Grafen im Walgau, der 
Graf von Toggenburg für feine Fläfcher den Hartwig von 
Maienfeld und Richter Hans Wert von Ragaz. Obmann war 
Graf Hans von Sargans. Es wurden die Marken festgesetzt. 
Im Jahre 1390, 17. Dezember, vereinbarte sich Graf Hein 
rich mit den österreichischen Herzogen wegen der Feldkircher 
Erbschaft. Die Bestimmungen des Grafen Rudolf wurden bei 
derseits anerkannt. Die Zinsen und Steuern von den Leuten 
und Gütern zu Gallmist und Tisis, die Graf Rudolf noch hatte, 
soll der Amtmann von Feldkirch einnehmen und dem Grafen 
Heinrich abliefern; die Leute selbst aber gehören zu Oesterreich. 
Die Witwe des Grafen Rudolf, Agnes geb. v. Matsch, erhielt 
als Leibgeding die Feste Wälsch-Ramfchwag. Graf Heinrich 
erhielt das Recht, dieselbe mit 3000 fl. einzulösen Die übrigen 
Besitzungen Heinrichs sind oben aufgezählt worden. Im Jahre 
1392 gab es noch einige Anstände wegen Jagdberg, indem 
der österreichische Landvogt Reichart von Wehingen verlangte, 
daß Briefe über Iagdberg ihm ausgeliefert werden, wozu sich 
Graf Heinrich nicht verpflichtet glaubte. Im gleichen Jahre 
bekundete Ulman, Vogt zu Werdenberg, als Richter und Stell 
vertreter des Grafen Heinrich, daß Frau Cylia, die Marfchalkin, 
all ihr Gut seinem Herrn, dem Grasen Heinrich und dessen 
Frau Katharina zu Eigen gegeben habe. Die Gräfin Katha- 
kiaiser, Geschichte Liechtensteins. 
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